Es war kein Spatenstich wie jeder andere. Die Erde, die symbolisch von den Schaufeln flog, stand nicht nur für den Beginn der Sanierung des Waldshuter Freibads am Rheinufer – sie stand auch für das Ende einer mehrjährigen Vorgeschichte, in der viel und vor allem kontrovers darüber diskutiert wurde. Das Thema Freibad Waldshut erregte die Gemüter.

Ins Laufen gebracht hatte die Vorgeschichte der Verein Pro Freibad mit dem Ziel, die Schließung des in die Jahre gekommen Freibads zu verhindern. „Die Sanierung war hart erkämpft, vieles hat sich seither zum Guten gewandt, die Vorbereitung ist getan, nun kommt die Umsetzung“, sagte Oberbürgermeister Philipp Frank. Siegfried Pflüger, seit Frühjahr 2020 Geschäftsführer der für die Waldshut-Tiengener Bäder zuständigen Stadtwerke, sprach von einem emotionalen Werdegang und fügte hinzu: „Aus heutiger Sicht wurde alles richtig gemacht.“

Die Vorgeschichte der Badsanierung

So sieht nach einem Plan das sanierte Waldshuter Freibad aus.
So sieht nach einem Plan das sanierte Waldshuter Freibad aus. | Bild: Hunziker Betatech/Stadtwerke Waldshut-Tiengen

Beim Spatenstich wurde Einigkeit demonstriert und der Blick nach vorn gerichtet. Die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) und der Bundestagsabgeordnete Felix Schreiner (CDU) würdigten die Sanierung des Freibads als Gemeinschaftsleistung, an der auch Bund und Land mit ihrer finanziellen Unterstützung ihren Anteil hätten. Die Stadt Waldshut-Tiengen erhält rund 1,8 Millionen Euro Fördermittel für die 3,3 Millionen Euro kostende Baumaßnahme.

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Kernpunkte sind neben einer neuen Technik, die in einem neuen Betriebsgebäude untergebracht sein wird, die Instandsetzung der beiden Becken. Weiterhin bekommt das Waldshuter Freibad ein neues Kinderplanschbecken. Ein regelkonformer Betrieb, also die Erfüllung aller gesetzlichen Vorgaben, ist grundsätzliches Ziel der Sanierung. Gleichwohl werden einige Attraktionen wie eine Breitwellenrutschanlage im Nichtschwimmerbecken sowie im Kinderplanschbecken eine Spritzschlange und Rutsche, den Badespaß vergrößern.

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Wegen Corona hat sich der Sanierungsstart um einige Monate verzögert. Pünktlich zu Beginn der Badesaison 2022 soll aber alles fertig sein. In dem kostenbewussten Konzept nicht enthalten ist die Modernisierung des Gebäudeteils des Freibads, also der Umkleidekabinen und sanitären Anlagen. Es wurde allerdings – auch seitens des Oberbürgermeisters – die Hoffnung ausgedrückt, dass dafür gute Lösungen gefunden werden können.

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Der Verein Pro Freibad ist laut dem stellvertretenden Vorsitzenden Thomas Scheibel prinzipiell bereit, sich im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten, auch mit Eigenleistungen einzubringen. Besondere Angebote wie das Mitternachtsschwimmen will der Verein auf jeden Fall auch im sanierten Waldshuter Freibad wieder organisieren. Bei der Auslastung geht man von den bisherigen Besucherzahlen aus. Nach Aussage von Betriebsleiter Daniel zur Mühlen (Stadtwerke) zählt das Freibad Waldshut im Schnitt jährlich rund 33.000 Besucher. Maximal 1500 sind es pro Tag.