„Das wird eine große Baustelle“, sagt Oberbürgermeister Philipp Frank über die Sanierung der Rheinstraße, die als nächste große Baumaßnahme in der Waldshut Innenstadt ansteht. Beim sogenannten WuF-Talk des Werbe- und Förderungskreises Waldshut in den Räumen der Volksbank Hochrhein informierte der Verwaltungschef vor Kurzem über das Projekt.
Im November 2021 hatte sich der Gemeinderat der Großen Kreisstadt Waldshut-Tiengen für eine Sanierungsvariante für den zwischen der Amthausstraße und dem Unteren Tor gelegenen Abschnitt entschieden und das Tiefbauamt mit der weiteren Planung beauftragt.
Im Mai gibt es Bürgeranhörungen
Seitdem war es zumindest im Vordergrund ruhig um die geplante Sanierung der Rheinstraße geworden. Im Beisein von Gewerbetreibenden der Stadt kündigte Philipp Frank nun die nächsten Schritte an: „Im Mai gehen wir in die Anhörungen der Bürgerschaft.“
Auch ein finaler Planbeschluss durch den Gemeinderat stehe noch aus. In der zweiten Jahreshälfte 2023 soll dann die Vergabe der erforderlichen Arbeiten erfolgen. „Bei idealem Verlauf wäre dann vielleicht noch in diesem Jahr Baubeginn“, teilt der OB auf Nachfrage dieser Zeitung mit.
Untergrund der Rheinstraße ist marode
„Wir müssen es machen“, sagte Frank beim WuF-Talk über die Baumaßnahme und nannte die zwei entscheidenden Gründe für die Dringlichkeit. Zum einen drohen die Fördergelder für die städtebauliche Sanierungsmaßnahme „Waldshut-Innenstadt“ zu verfallen. Zum anderen ist der Untergrund der Rheinstraße laut Aussage des Oberbürgermeisters in einem maroden Zustand.
Die Umgestaltung der Rheinstraße ist Teil dieser Maßnahme, zu der auch die Kaiserstraße, die Wallstraße und die Straße „Im Wallgraben“ gehören, deren Sanierung bereits abgeschlossen ist. Die Rheinstraße bildet den vorläufig letzten Sanierungsabschnitt im Kernstadtbereich. Das Ausmaß der noch umzugestaltenden Flächen beträgt laut Stadtverwaltung 4510 Quadratmeter.
Philipp Frank schätzt die Dauer der Bauarbeiten auf zwei bis drei Jahre – mit zum Teil erheblichen Einschränkungen durch erforderliche Straßensperrungen. „Wir versuchen, es so erträglich wie möglich für die Ladeninhaber zu machen“, versprach er. Im Zuge der Sanierung wird die Zahl der Parkplätze von jetzt 41 auf 24 Stellflächen reduziert.
Poller gegen Lärmbelästigung
Um das Thema Verkehr dreht sich auch eine Idee, die innerhalb der Verwaltung bereits diskutiert werde. Weil häufig in den Abend- und Nachtstunden sogenannte Autoposer mit besonders lauten Fahrzeugen ihre Runden durch die Innenstadt drehen, gebe es die Überlegung, einige Bereiche der Altstadt nachts für den motorisierten Verkehr zu sperren.

Die Rheinstraße und damit auch die angrenzende Amthausstraße könnten dann nur noch von Anwohnern befahren werden – durch per Funk steuerbare Poller oder eine Schranke. Beim WuF-Talk verwies Philipp Frank als Beispiel auf die Stadt Villingen-Schwenningen, wo die Einfahrt in die Färberstraße im Kneipenviertel seit zehn Jahren zwischen 20 und 6 Uhr durch einen Poller geregelt werde.
„Bislang handelt es sich um eine Idee, die noch nicht konkretisiert ist und die wir in der Bürgeranhörung mit einbringen wollen“, erklärt der Oberbürgermeister auf Nachfrage. Der Gemeinderat müsste einer solchen Regelung und ihrer technischen Umsetzung zustimmen.