In diesem Winter wäre sie 100 Jahre alt geworden. Jetzt ist Katharina Gröber-Dupont – von ihren Freunden liebevoll Kat genannt – in einer Altersresidenz bei Stockach am Bodensee gestorben. Viele ältere Waldshuter werden sich noch lebhaft an sie erinnern: Die gelernte Silberschmiedin und Künstlerin lebte von 1952 in Waldshut und war mit dem Geschäftsmann Alexander Gröber verheiratet.
Hier trug sie wesentlich zum künstlerischen Leben bei. Ihre großen Ausstellungen in der Stadtscheuer Waldshut und vor allem ihre Sommerausstellungen in ihrer Galerie „Schinkenhof“ in Amrigschwand waren jahrelang Magneten für Kunstfreunde. Denn Gröber liebte Geselligkeit und hatte immer ein gastfreundliches Haus.
Naturabbildungen
Über die Grenzen von Waldshut hinaus hatte sie Ausstellungen in der Region, in Freiburg, auf Sylt, in Zürich und Blois. Dort wurde ihr 1975 für ihre Bronzeskulpturen die Medaille der Prix de la ville de Blois und damit der erste Preis verliehen. 1978 wurde sie vom World Wide Fund For Nature (WWF) entdeckt. Daraus erwuchs eine lange Zusammenarbeit, weil sie in ihrer Kunst die Schönheit bedrohter Tiere aufzeigte und sich für sie einsetzte. Gerade mit ihren Tierplastiken aus Bronze fand die gebürtige Krefelderin eine gelungene reduzierte Form – etwa beim „Chinesischen Pferd“, dem „Liebesspiel“ der Schnecken oder ihren Fröschen, Robben, Schildkröten oder Eulen. Auch bei ihren Menschendarstellungen fand sie eine geglückte reduzierte Formsprache. Außerdem schuf die Künstlerin Aquarelle, Radierungen und kleine Objekte aus Fundstücken, die sie auf handgeschöpftes Papier aus Frankreich setzte und rahmte.
Retrospektive
Unvergesslich bleibt eine ihrer letzten Retrospektiven 1997 in ihrer Sommergalerie „Schinkenhof“, einem liebevoll umgebauten 300-jährigen Bauernhof. Dort inszenierte der Künstler Paul Klahn im Freien eine Kunstversteigerung. Zeitgleich drehte der Filmemacher Peter Baudendistel damals seinen Film über die Künstlerin und „Ihr Leben mit der Kunst“. Es bleiben viele Erinnerungen an diese lebensfrohe Frau, die sich tapfer und unermüdlich gegen alle Schicksalsschläge und Krankheiten stellte. Sie hinterlässt einen Sohn und eine Tochter.