Kleine Ursache – große Wirkung. Wo ausströmendes Gas im Spiel ist, genügt der Funke eines Lichtschalters, um beispielsweise eine ganze Wohnung in die Luft zu jagen.
Im Mai 1987 war es die Flamme eines Streichholzes oder Feuerzeugs, die eine Gasexplosion im Rohbau der neuen Reithalle in Murg-Niederhof auslöste, Wände zum Einsturz brachte und einen 29-jährigen Mann schwer verletzte. Der Schaden am Gebäude wurde von der Polizei auf 100.000 D-Mark geschätzt.
Der Reit- und Fahrverein im Murger Ortsteil Niederhof baute damals in Eigenarbeit seine neue Halle. Sie wurde neben der bestehenden alten Anlage errichtet. An jenem Vormittag im Mai 1987 war der Hallenwart des Vereins in dem bereits zum Rohbau emporgewachsenen Projekt mit verschiedenen Arbeiten beschäftigt. Und wer gut arbeitet, der darf auch eine Pause machen.
Mann wird verletzt
Es war gegen 9.30 Uhr, als sich der 29-Jährige eine Zigarette anzünden wollte. Er griff zu Streichholz oder Feuerzeug – und dann knallte und rumste es auch schon gewaltig. Die Explosion ließ stellenweise die gemauerten Wände einstürzen, teilweise stand nur noch das Gerüst der neuen Halle. Der 29-Jährige wurde vom Explosionsdruck ins Freie geschleudert.
Dort blieb er mit Verbrennungen und einer Gehirnerschütterung bewusstlos liegen. Erst nach einer halben Stunde kam er wieder zu sich und schleppte sich zu einem Nachbarn. Der brachte ihn umgehend ins Krankenhaus nach Bad Säckingen.
Propangasflasche war undicht
Wie die Polizei damals mitteilte, hatte der hilfreiche Nachbar zwar den Knall eine halbe Stunde zuvor wahrgenommen und war deshalb auch sofort aus dem Haus geeilt, um nachzusehen. Allerdings konnte er von seinem Standort aus nur den rückwärtigen Teil der Halle sehen – und der war unbeschädigt geblieben.
Als Ursache der Explosion wurde von der Polizei eine undichte Propangasflasche genannt, die in der Halle stand. Das Gas hatte sich in Bodennähe gesammelt und am Zigarettenfunken entzündet. Auch aus der Sicht der Polizei war das großes Pech, jedoch keine Fahrlässigkeit.