Zeitpläne für den Umzug der Feuerwehr in ihr neues Domizil am Bahnhof gab es in in der Vergangenheit schon einige. Doch mehr als zwei Monate nach der offiziellen Einweihungsfeier der Feuerwehr-Kita ist klar: Eine genaue Aussage, wann die Ausrüstung von der Innenstadt ins Ziegelfeld verlegt werden kann, lässt sich aus Sicht des Stadtbauamts noch immer nicht treffen, wie Hochbauamtsleiterin Carmen Urban auf Nachfrage darstellt. Das hat verschiedene Gründe.

Wie sieht es derzeit vor Ort aus?

Der Betrieb des Kindergartens startete bereits vergangenen Oktober schrittweise, denn einige wichtige Bauteile konnten erst mit Verzögerung geliefert werden. Damals hieß es auf Nachfrage unserer Zeitung, dass der Feuerwehr-Umzug zum Ende des Jahres 2022 erfolgen solle. Zwei Monate später wurde April als Termin für den Abschluss der Arbeiten anvisiert – der Umzug der Feuerwehr sollte bis zur großen Eröffnungsfeier, die damals noch auf Pfingsten geplant war, vollzogen sein.

Doch auch über zwei Monate nach dem tatsächlichen Eröffnungstermin des Gebäudes am 18. Juni, sind die Garagen im Erdgeschoss noch leer. Carmen Urban hält gegenüber unserer Zeitung bedauernd fest: „Der Umzug ist weiterhin noch nicht möglich. Einen konkreten Termin können wir leider im Moment auch noch nicht nennen.“

Woran hapert es konkret?

Das ganze Bauvorhaben war immer wieder mit Herausforderungen und Schwierigkeiten konfrontiert, die massiven Verzögerungen führten. Dazu zählte auch die Insolvenz eines am Bau beteiligten Unternehmens, Probleme infolge der Corona-Pandemie und teils massive Lieferschwierigkeiten.

Diese Probleme, insbesondere fehlende Bauteile wie auch Mängelbeseitigung und Nacharbeiten, seien auch konstante Begleiter ihrer Arbeit, seitdem sie ihr Amt im Oktober angetreten hat, sagt Carmen Urban. Und gerade bei den Details zeige sich, dass es wichtig sei, genau hinzusehen.

„Die letzten Nacharbeiten sind derzeit im Gange“, bringt Urban den aktuellen Stand der Dinge auf den Punkt. Das gelte im Übrigen nicht nur für das Feuerwehrgerätehaus, sondern auch für die Kita Ziegelfeld auf dem Dach des Gebäudes, die im Oktober schrittweise in Betrieb genommen wurde. Voraussichtlich kommende Woche sollen diese Nacharbeiten abgeschlossen sein und eine Abnahme erfolgen.

„Danach folgt eine Beseitigung der festgestellten Mängel.“ Momentan sei das Stadtbauamt dabei, eine entsprechende Bestandsaufnahme zu erstellen. Einen Zeitraum für den Abschluss der Mängelbeseitigung könne sie folglich noch nicht definieren, sagt Urban: „Wir machen auf jeden Fall Druck und befinden uns auf einem guten Weg.“

Wie werden die Verzögerungen seitens der Beteiligten wahrgenommen?

Noch bei der Eröffnungsfeier hatte Stadtkommandant Peter Wolf die Parole ausgegeben: „Haltet durch! Wenn es fertig ist, wird es richtig gut.“ Diese hat immer noch Gültigkeit. Gerade im Vergleich zu den bisherigen, längst nicht mehr zeitgemäßen Rahmenbedingungen am Johannisplatz steht der Feuerwehr mit dem neuen Domizil ein echter Quantensprung bevor.

„Wir sind froh, dass wir seitens der Feuerwehr auf viel Verständnis stoßen und der Druck aus dieser Richtung zum Glück noch nicht zu übermächtig ist“, fasst Urban die aktuelle Lage zusammen. Dennoch seien alle Beteiligten an einer schnellen und vor allem guten Lösung interessiert.

Derweil wird das nicht absehbare Ende des Bauvorhabens in der Stadt an vielen Stellen mit einer Mischung aus Spott – wie jüngst im Rahmen des Gulaschessens anlässlich der Chilbi – und scharfer Kritik kommentiert. Letzteres kam nicht zuletzt im OB-Wahlkampf in Form von kontroversen Wortmeldungen aus Bürgerschaft und Gemeinderat zum Ausdruck.

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Wie steht es mit den Baukosten?

Kurz vor der Eröffnungsfeier hatte Urban erklärt: „Wir haben elf Millionen Euro für das Projekt im Budget, zehn Millionen Euro wurden bereits ausgegeben.“ Dazu könne sie bisher nichts Neues hinzufügen. Denn für eine abschließende Berechnung des Kostenrahmens fehlen noch Unterlagen. Diese seien aber angefordert.

In der nächsten Sitzung des Gemeinderats am 25. September sollen dann definitiv konkrete Zahlen vorgelegt werden, kündigt die Hochbauamtsleiterin an. Dabei werden auch der verantwortliche Architekt und der Bauleiter Rede und Antwort stehen.