Dauerstau auf der B34 und kein Ende in Sicht. Jetzt hat sich SÜDKURIER-Leser Eckhard Reichel mit einem Vorschlag, wie der Berufsverkehr in und um Waldshut-Tiengen entlastet werden könnte, gemeldet. Seine Idee:

„Da der Lastwagen-Stauraum des Landes noch Jahre bis zur Fertigstellung braucht, habe ich einen Vorschlag, der sich kurzfristig verwirklichen lässt. Der wäre: Die Lastwagen fahren am Obi-Kreisel geradeaus bis zur Ampel. An der Ampel biegen sie rechts ab auf die Carl-Duisberg-Straße. Sie fahren weiter und biegen rechts ab auf den Lonzaring Richtung Gemeinschaftszoll. Hier hat es Platz für viele Vierzigtonner. Vorteil: Der fließende Verkehr wird nirgendwo behindert. Es gibt immer eine Möglichkeit auszuweichen.“

Was sagen die Verantwortlichen zu dieser Idee?

Wir haben bei der Stadt und dem Regierungspräsidium nachgefragt, ob sich der Vorschlag tatsächlich umsetzen lässt.

„Faktisch ist die Planung des Zollhofes mit den damals angenommenen Abfertigungszahlen um ein Vielfaches überholt. Die Folge ist die zwangsläufige Beanspruchung des öffentlichen Verkehrsraumes durch das viel zu hohe Lastwagen-Aufkommen. Ein weiteres Gewerbegebiet wird die Stadt nicht für einen alternativen LKW-Verkehr öffnen“, teilt Tanja Schmid, verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadt Waldshut-Tiengen, auf Anfrage mit.

Kupferschmidstraße statt Carl-Duisberg-Straße

Der Vorschlag des Lesers und die damit verbundene Verkehrsführung sei mit der Gefahr verbunden, dass die Anbindung der im Gewerbepark Hochrhein angesiedelten Verkehrspolizei durch Stau gefährdet würde. „Bei der Suche nach alternativen Lastwagen-Verkehrsführungen im Jahr 2018 gab es Grundannahmen, die bei einer Lösung eingehalten werden sollten.“ Dazu habe unter anderem gehört, dass die umliegenden Gewerbegebiete durch eine Alternative nicht lahmgelegt werden.

Die Entscheidung fiel stattdessen auf die Kupferschmidstraße durch das Gewerbegebiet Kaitle. Diese sei daraufhin per verkehrsrechtlicher Anordnung vom üblichen Zweirichtungsverkehr in eine zweispurige Einbahnstraße mit Fahrtrichtung von Ost nach West umgewandelt worden. Heute stauen sich auch hier tagtäglich dutzende Lastwagen.

Regierungspräsidium sieht das ähnlich

Matthias Henrich, stellvertretender Pressesprecher des Regierungspräsidiums Freiburg, schildert das Problem in seiner Stellungnahme ähnlich: „Im Zusammenhang mit dem Stau an der Grenzzollanlage im Gewerbepark Hochrhein und dem Ziel der verkehrlichen Entlastung von Waldshut-Tiengen, haben wir zahlreiche Überlegungen angestellt.“ Unter anderem sei auch eine alternative Führung des Lastwagenverkehrs über den Lonzaring untersucht worden: „Ergebnis war, dass vermieden werden muss, dass der Stau in den Gewerbepark Hochrhein hineinreicht.“

Würde sich das Problem verlagern?

Bei der Verkehrsführung, wie sie auch der SÜDKURIER-Leser vorgeschlagen hat, habe sich gezeigt, dass sich das Problem im Bereich der Einmündung Carl-Duisberg-Straße überlagern könnte und zu Stau in Richtung Grenzbrücke und in den Lonzaring hinein führen könnte. „Ein weiteres Problem sind die einspurigen Straßen des Lonzarings. Hier wäre eine Vorbeifahrt an stehenden Lastwagen nicht möglich“, erklärt Henrich.

Bleibt zu hoffen, dass es in Sachen Vorstauraum in absehbarer Zeit Ergebnisse gibt, die die Situation für die staugeplagten Verkehrsteilnehmer tatsächlich verbessern – gerne auch durch frische Ideen.

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