Für Verwirrung hat bei Kunden der Stadtwerke Waldshut-Tiengen die Ankündigung des Unternehmens gesorgt, trotz 1000 Vertragsabschlüssen in Teilen des Stadtgebiets aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit bis auf Weiteres den Ausbau des Glasfasernetzes nicht realisieren zu können. Nun konkretisiert Siegfried Pflüger im Gespräch mit unserer Zeitung die Pläne des Unternehmens.
Wo die Kunden länger warten müssen
Wichtig sei zunächst vor allem eines: Gedulden müsse sich ‚ein kleiner Teil‘ der 1000 Menschen, die mit den Stadtwerken in den vergangenen Monaten einen Vertrag zum Glasfaseranschluss abgeschlossen hätten. Inzwischen seien die Betroffenen auch schriftlich von dem kommunalen Energieversorger in Kenntnis gesetzt worden, so Pflüger.
Dabei handle es sich um einen Teilbereich des Gebiets Mittlerer Berg und um den Bereich Allmendweg in Tiengen, wo die Stadtwerke gerade dabei sind, ein neues Nahwärmezentrum zu bauen. In beiden Gebieten soll aber möglichst bald mit der Gewinnung weiterer Kunden gestartet werden, so Pflüger. Es könne aber aktuell noch keine konkrete Aussage getroffen werden, wie schnell mit einem Bau begonnen werden könne.
Quartiere rund um Föfa-Gebäude schneller am Netz
Anders sieht es in anderen Teilen des Stadtgebiets Waldshut-Tiengen aus. Mit der Baugenossenschaft Föfa haben die Stadtwerke bekanntlich vertraglich vereinbart, bis Sommer 2024 die 750 Wohneinheiten mit Glasfaser zu erschließen.
In diesem Zuge sollen auch die jeweils umliegenden Quartiere erschlossen werden, so Pflüger weiter. Entgegen einer kürzlich in unserer Zeitung erfolgten Darstellung zählt dazu freilich auch die Südstadt von Tiengen, wo sich viele Wohneinheiten der Föfa befinden. Bereits begonnen wurde der Ausbau bereits in der Liedermatte in Waldshut. Die Schmitzinger Straße, das Quartier rund um die Waldshuter Stadthalle und auch ein Teilbereich des Mittleren Bergs sollen ebenfalls in absehbarer Zeit folgen, führt Pflüger näher aus.
Für diese Gebiete sieht der Zeitplan der Stadtwerke einen Ausbau des Glasfasernetzes bis Ende 2025 vor – vorausgesetzt, die baulichen Kapazitäten seien vorhanden und es lasse sich auch verkehrstechnisch entsprechend der Pläne umsetzen, so Pflüger: „Die Kunden, die dies betrifft, werden in den nächsten Tagen noch genauere Informationen per Post erhalten.“
Ausbaubestrebungen werden kontinuierlich fortgesetzt

Die Bemühungen um eine Fortsetzung des Ausbaus liefen derweil kontinuierlich weiter. Gespräche würden unter anderem mit den weiteren Baugenossenschaften geführt. Auch die Ortsteile seien von den Plänen ausdrücklich nicht ausgenommen. Möglichkeiten zum Ausbau sollten idealer Weise immer dann in die Überlegungen einbezogen werden, wenn ohnehin Baumaßnahmen am Strom-, Wasser- oder Wärmenetz anstehen. Generell sollen aber Kunden transparent und fortlaufend informiert werden, sobald sich für sie neue Entwicklungen oder Möglichkeiten ergeben, kündigt Pflüger an.
Auch sollten jeweils gut zwei Wochen vor Beginn konkreter Baumaßnahmen die Anwohner eines Erschließungsgebiets erneut informiert werden und Angebote erhalten. „Dass unsere Angebote sich einer so großen Nachfrage erfreuen, bestärkt uns natürlich in unserem Vorgehen“, so Pflüger. Gleichzeitig sei ein leistungsfähiges Glasfasernetz für eine Stadt wie Waldshut-Tiengen auch zunehmend ein Standortfaktor, weshalb die Stadtwerke nicht nur an ihrer Ausbaustrategie festhalten, sondern auch den zugehörigen Vor-Ort-Service ausbauen wollen.