Das Tiefbauamt der Stadt Waldshut-Tiengen führt Kalkfräsarbeiten am Talbach in Tiengen durch. Zur Durchführung dieser Arbeiten ist die Weilheimer Straße bei der Einmündung Peter-Thumb-Straße seit fast zwei Wochen voll gesperrt, der Durchgangsverkehr wird über das Übertal und die Kettelerstraße umgeleitet. Die Peter-Thumb-Straße ist an dieser Einmündung halbseitig gesperrt und nur in Richtung „Mittlerer Berg“/Übertal befahrbar. Doch wie lange dauern die Arbeiten an, wie lange ist mit der Sperrung zu rechnen und was genau wird dort eigentlich gemacht? Das Tiefbauamt Waldshut-Tiengen erläutert die Maßnahmen.

Arbeiten dauern noch etwas länger

Für die Durchführung der aktuellen Arbeiten waren ursprünglich zwei Wochen (14. August bis 25. August) veranschlagt. Aufgrund der Härte und Menge der Ablagerungen reicht dieser Zeitraum nicht aus, sodass die Arbeiten bis voraussichtlich Mittwoch, 30. August, andauern werden. Das Tiefbauamt bitten die Anlieger und alle Verkehrsteilnehmer um Verständnis.

Welche Tiefbauarbeiten werden am Talbach erledigt?

Am Talbach und am Stadtbach werden seit dem vergangenen Jahr Kalkfräsarbeiten durchgeführt. Bei einer Überprüfung des Talbachs mittels einer Kamera wurden massive Kalkablagerungen innerhalb der Verdolung (Kanal zur Einfassung des Bachs unter der Oberfläche, Anm. d. Red.) festgestellt, die teilweise dringend zu beseitigen sind, um den Durchfluss zu gewährleisten. Die Ablagerungen mit Kalk betrugen in diesem Bereich laut Tiefbauamt stellenweise bis zu 90 Prozent des Rohrquerschnittes.

Die Kalkablagerungen innerhalb des Talbach-Kanals waren zum Teil gravierend. Um einen weiteren Durchfluss des Bachs zu ermöglichen, ...
Die Kalkablagerungen innerhalb des Talbach-Kanals waren zum Teil gravierend. Um einen weiteren Durchfluss des Bachs zu ermöglichen, mussten diese entfernt werden. | Bild: Tiefbauamt Waldshut-Tiengen

Es handelt sich um Kanäle mit einem Durchmesser von 0,8 bis 1,6 Metern. Das Durchlassbauwerk unter der Bahnlinie hat eine Länge von ungefähr 20 Metern. Das Absetzbecken in der Weilheimer Straße wurde ebenso gereinigt und von Schlamm und Kalkablagerungen befreit. Der Maßnahme sind die Abstimmungen hinsichtlich der Verkehrsführung mit dem städtischen Ordnungsamt und mit dem Landratsamt als Untere Wasserbehörde vorausgegangen.

Wie werden die Arbeiten ausgeführt?

Im Arbeitsbereich wurde eine Wasserhaltung mit einer Pumpleistung von 100 Litern pro Sekunde installiert, um den kontinuierlichen Durchfluss des Gewässers zu gewährleisten. Die entfernten Kalkablagerungen werden beim nächstgelegenen Kontrollschacht gesammelt und mittels eines Spül- und Saugfahrzeuges entfernt, sodass das Gewässer durch die Arbeiten nicht beeinträchtigt wird. „Die Arbeiten haben sich bis jetzt als sehr herausfordernd erwiesen“, teilt das Tiefbauamt mit. Gründe hierfür sind die sehr massiven Querschnittsverengungen, der Platzmangel und die große Menge an Material, welches entfernt werden muss.

Die Arbeiten innerhalb des Kanals erweisen sich aufgrund des geringen Raumes als sehr schwierig.
Die Arbeiten innerhalb des Kanals erweisen sich aufgrund des geringen Raumes als sehr schwierig. | Bild: Tiefbauamt Waldshut-Tiengen

Die Arbeiten können nur manuell mittels einer Hochdrucklanze (Wasserdruck: bis zu 2500 bar) und einem Bohrhammer ausgeführt werden. Der Einsatz eines Fräsroboters ist aufgrund der Ortsverhältnisse daher nicht möglich.

Warum waren die Arbeiten so wichtig?

Die Arbeiten dienen der Erhaltung der Durchgängigkeit des Gewässers. Je mehr der Querschnitt durch die Kalkablagerungen reduziert wird, desto mehr besteht die Gefahr, dass auch kleinere eingespülte Gegenstände, wie beispielsweise kleinere Astzweige zu einer kompletten Verstopfung führen können. Dann wird sich das Wasser des Talbaches einen neuen Weg suchen, das heißt, das Wasser vom Talbach wird dann in Straßen, Wegen und Plätzen seinen Lauf haben. Das es hierbei zu Schäden kommen wird, ist im Fall eines Gewitterregens selbstredend. Damit es soweit erst gar nicht kommen wird, hält das Tiefbauamt stetig die Wasserableitungen im Kanalnetz frei von Ablagerungen. Diese Kontrolle erfolgt durch regelmäßige Kamerabefahrungen der Wasser- und Abwasserableitungen.

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