„Ab Anfang September wird gebohrt“, sagt Hans-Peter Schlaudt, Geschäftsführer der Klinikum Hochrhein GmbH, im Pressegespräch. Die etwa zwölf Meter tiefen Bohrlöcher sind erforderlich, um die Stelzen für das Interimsgebäude sicher im Untergrund zu verankern.
„Richtig spannend wird es dann im Dezember, wenn die einzelnen Module angeliefert werden“, so der Klinik-Chef. Bis April soll der dreistöckige Nordbau schließlich ausgebaut und bezogen werden. Im ersten Stock entsteht eine Intensivstation mit 14 Betten.

In den Etagen darüber werden zwei Stationen mit jeweils 24 Betten untergebracht. Von jedem Stockwerk aus gebe es zwei Übergänge in das Bestandsgebäude, veranschaulicht Schlaudt anhand der Baupläne in seinem Büro. „Insgesamt bleiben wir bei 303 Betten“, betont er.
Drei Fragen und Antworten zum Erweiterungsbau am Klinikum Hochrhein
„Vom Nordbau profitieren fast alle Bereiche des Klinikums“, fährt Hans-Peter Schlaudt fort. Denn die Wege für Ärzte und Patienten würden durch den neuen großen Bereich mit 62 Betten kürzer. Die frei werdenden Räume im Bestandsgebäude sollen künftig für ambulante Operationen und das Schlaflabor der Pneumologie genutzt werden.

Das neue Schlaflabor wird ab dem kommenden Jahr von der Lungenspezialistin Sabine Peter aufgebaut, die zuletzt als Chefärztin der Lungenfachklinik in St. Blasien tätig war, deren Standort nach Waldkirch verlagert wird. Durch ihren Wechsel an das Klinikum Hochrhein bleibe das bisherige Behandlungsspektrum der Lungenfachklinik im Landkreis Waldshut erhalten, freut sich Landrat Martin Kistler.
Rund 15 Jahre Sanierungsrückstände haben sich laut Hans-Peter Schlaudt im Klinikum Hochrhein angestaut. Der Landrat begründet diese unter anderem mit „struktureller Unterfinanzierung“. Obwohl der Klinikbetrieb bis zum Jahr 2028 in das geplante Zentralklinikum nach Albbruck umziehen soll, sei der Erweiterungsbau als Zwischenlösung unabdingbar.
„Wir müssen in den nächsten sechs bis acht Jahren die Entwicklung im medizinischen Bereich mitmachen“, bekräftigt Martin Kistler. Insgesamt 15,5 Millionen Euro kostet der Anbau. Drei Millionen Euro Fördermittel gibt es vom Land. Den Rest tragen der Landkreis und die Stadt Waldshut-Tiengen.