Die dritte Wanderung unserer Serie startet in der Gurtweiler Straße an der Abzweigung zum Aarberg. Allerdings erklimmen wir den Waldshuter Hausberg nicht über die Kalvarienbergstraße, sondern über das Untere Tal.
Am Startpunkt sticht uns das große Haus mit den grünen Fensterläden ins Auge, an dem wir bestimmt schon Hunderte Male vorbeigefahren sind. Dem kleinen Schild an der Fassade hatten wir bislang allerdings noch nie Beachtung geschenkt. Es weist darauf hin, dass der Bauverein Waldshut, zwischen 1909 und 1922 an dieser Stelle die Siedlung Gurtweilertal errichten ließ.
In der Gurtweiler Straße begegnen uns weitere Wohnhäuser aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Eines davon gefällt uns architektonisch besonders gut durch seine geschwungenen Balkone.
Bevor wir in die Straße „Im Unteren Tal“ einbiegen, werfen wir kurz einen Blick zurück. Dabei sticht uns der Kühlturm des Schweizer Kernkraftwerks Leibstadt ins Auge. Er wirkt so nah, als würde er in der Waldshuter Innenstadt stehen.
Vorbei an einem Gewerbebetrieb und Einfamilienhäusern mit hübschen Vorgärten erreichen wir nach ein paar Minuten ein modernes Gebäude mit einer Verkleidung aus unterschiedlichen Grüntönen. Die Farbe passt, denn es handelt sich um den Kindergarten Forsthof, der 2009 eröffnet wurde. Auf der rechten Seite der Kita biegen wir links auf einen Waldweg ein.
Vogelgezwitscher empfängt uns im Wald. Der Weg, der parallel zu einem kleinen Bach verläuft, steigt leicht an.
Obwohl sich der Anstieg mühelos und auch ohne große Kondition bewältigen lässt, lädt eine Bank am Wegesrand zur einer kurzen Trinkpause ein.
Nach wenigen hundert Metern gabelt sich der Weg. Wir halten uns rechts und gelangen nach einem weiten Bogen an eine Straße. Es handelt sich um die Eichholzstraße, die die Gurtweiler Straße mit der Bergstadt verbindet.
Ein kleiner Pfad verläuft rechts neben der Straße, sodass wir zunächst nicht auf den Verkehr achten müssen. Nach ein paar hundert Metern überqueren wir die Eichholzstraße und biegen auf der anderen Seite in den sogenannten Pflanzholzweg ein. Wenige Schritte später lichtet sich der Wald und vor uns breitet sich das Wohngebiet Bergstadt 3 aus.
Weil wir aber durch die Natur wandern wollen, halten wir uns links und machen noch einen kleinen Schlenker durch den Wald, der plötzlich abrupt endet. Vor uns liegt ein riesiger Acker.
Wir bleiben im Wald und folgen dem sogenannten Pflanzgartenweg. Es dauert nicht lange, bis wir erfahren, warum dieser Rundweg in unserer Navigations-App Froschteich-Runde genannt wird. An dieser Stelle im Wald befindet sich ein Tümpel, in dem Lurche und Kröten zuhause sind.
Über den Großeichholzweg nähern wir uns anschließend wieder der Wohnbebauung und gelangen zur Bloisstraße. Wir müssen über die Stimme der Navigations-App lachen, die die nach der französischen Partnerstadt von Waldshut-Tiengen benannten Straße „Bleus“ ausspricht und nicht, wie es richtig heißt, „Blo-a“.
Nach einem kurzen Zwischenstopp im elterlichen Garten, der uns an den sogenannten Toblerone-Häusern vorbeiführt, weil die miteinander verbundenen Dächer aussehen wie die gleichnamige Schweizer Schokolade, folgt der Abstieg über die Bloisstraße, die in einen Weg übergeht, der für den motorisierten Verkehr gesperrt ist. Nur für Rettungsfahrzeuge lässt sich die Sperre öffnen.
Wir folgen dem Weg, der in einem Bogen hinunter in die Stadt führt. Dort, wo es das Blattwerk der Bäume zulässt, erkennen wir den Zoll, die Schmittenau, und wenig später haben wir sogar einen Ausblick auf das Waldshuter Freibad.
Über die Waldeckstraße gelangen wir ins Ziegelfeld. Auch in diesem Wohngebiet ließ der Bauverein Waldshut in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts imposante Mehrfamilienhäuser errichten. In der Schwarzwaldstraße, über die wir zum Ausgangspunkt unserer Wanderung gelangen, beeindruckt uns besonders das Haus zum Frühling, in dem laut Bauverein zehn Wohnungen untergebracht sind.