Wehr Auf Einladung der Mediathek und der Buchhandlung Volk hat Claudia Bardelang am Freitag ihren neuen Kriminalroman vorgestellt. Doch dieses Mal war einiges anders als bei ihren vorangegangenen drei Lesungen in Wehr: Es handelt sich beim „Fall Monteverdi“ nicht um einen Schwarzwald-, sondern um einen Basel-Krimi, ermittelt wird nicht von Kommissar Briamonte, sondern von Madeleine Wyss, und es geht auch nicht, wie man erwarten könnte, um den Komponisten Claudio Monteverdi, sondern um Peter Monteverdi (1934 bis 1998), einen Rennfahrer und Konstrukteur luxuriöser Automobile aus Binningen bei Basel.
Ein Sommergewitter, ein dilettantischer Einbruchsversuch, eine Kommissarin mit Beziehungsproblemen und ein zu Tode gekommener (vielleicht ermordeter) wohlhabender Mann: Das waren die Szenen, mit denen Claudia Bardelang die Zuhörer in die Romanwelt einführte. Als Krimiautorin durfte sie nicht allzu viel vorwegnehmen, um die Spannung und die Freude am Mörder-Raten nicht zu verderben, dafür erzählte sie viel über ihre Recherchen und die faszinierende und exklusive Welt der Automobil-Freunde.
Claudia Bardelang hatte den Auftrag bekommen, einen Basel-Krimi zu schreiben, der in der Alibi-Reihe „Mörderische Tour de Suisse“ erscheinen sollte – darin werden verschiedene Kantone zu Schauplätzen fiktiver Verbrechen. Eigentlich wollte sie über Architektur schreiben, aber nachdem sie eine Dokumentation über Peter Monteverdi gesehen hatte, ließ sie die Faszination für die Schweizer Luxusmarke und deren Gründer nicht mehr los. Monteverdi hatte sich als Sohn eines Landmaschinenmechanikers autodidaktisch zum Autobauer ausgebildet, „schweißte schon mit 17 Jahren sein erstes Auto selbst zusammen“, so die Autorin, verkaufte zunächst Ferraris, bis er seine maßgeschneiderten Autos herstellte, die noch teurer als Ferraris waren.
Claudia Bardelang entwarf eine Reihe von Charakteren, „richtigen Schätzchen“, wie sie ironisch anmerkte: Zum Beispiel einen wohlhabenden älteren und geschiedenen Ex-Direktor, der freundschaftliche Beziehungen zu einer Dame aus der Basler Oberschicht unterhält, die wiederum ihre Interessen mit Vitamin B robust durchsetzt, deren Sohn aber verschuldet ist. Die junge Kommissarin Wyss könnte wiederkommen, erklärte die Autorin auf die Frage aus dem Publikum danach, aber noch nicht sofort, denn sie dürfe erst nach einiger Zeit wieder einen Basel-Krimi schreiben.