Gaby Hauptmann bleibt skeptisch. Die Umgestaltung eines Uferbereichs an der Allensbacher Lände ist abgeschlossen, aber die Schriftstellerin mag nicht so recht daran glauben, dass das etwa 100 Quadratmeter große Biotop lange in seinem ökologischen Idealzustand erhalten bleibt.

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Das Uferstück in Sichtweite ihres Domizils wurde bis zur Renaturierung unter anderem als Anlegeplatz für Boote genutzt, außerdem dient die Lände insbesondere im Sommer als Treffpunkt. Nach Wahrnehmung von Gaby Hauptmann hat sich niemand an der Kiesfläche gestört, einen Konflikt von Mensch und Natur war für sie nicht erkennbar.

Nach Abschluss der Umgestaltung befürchtet sie, dass das Biotop über kurz oder lang durch den Platzbedarf für Motor- und Ruderboote oder etwa Stand-Up-Paddler sowie durch das Besucheraufkommen Schaden nehmen könnte. In einem Schreiben an die Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer weist sie auf ihre Sicht der Dinge hin und fragt in diesem Zusammenhang unter anderem nach den Kosten der Renaturierung sowie des Pflegeaufwands.

(Archivbild) Zu Beginn des Jahres war Bestseller-Autorin Gaby Hauptmann empört darüber, wie sie vom Regierungspräsidium Freiburg in ...
(Archivbild) Zu Beginn des Jahres war Bestseller-Autorin Gaby Hauptmann empört darüber, wie sie vom Regierungspräsidium Freiburg in Sichtweite ihrer Terrasse mit schwerem Gerät angebaggert wird. | Bild: Gaby Hauptmann | SK-Archiv
Die regelmäßige Entnahme von Seewasser ist für die Anwohner gebührenpflichtig. Für die Bewässerung des renaturierten Bereichs im Auftrag ...
Die regelmäßige Entnahme von Seewasser ist für die Anwohner gebührenpflichtig. Für die Bewässerung des renaturierten Bereichs im Auftrag des Regierungspräsidiums muss dagegen nichts bezahlt werden. | Bild: Gaby Hauptmann

Renaturierung kostete rund 5000 Euro

Auf Nachfrage des SÜDKURIER beziffert die Freiburger Behörde die Kosten für das Material und die Miete von Maschinen auf 5000 Euro. Zu den Arbeitskosten macht das Regierungspräsidium keine konkreten Angaben, sie seien in Eigenarbeit durch den Gewässerbetriebshof in Moos vorgenommen worden. Von einer regelmäßig erforderlichen Pflege gehe man nach der Anwuchsphase nicht aus. Der Bereich soll sich weitgehend selbst entwickeln. Im Übrigen sieht der Plan keine Kontrollen an der Allensbacher Lände zum Schutz des Biotops vor.

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Das Regierungspräsidium Freiburg nimmt im Rahmen der SÜDKURIER-Nachfrage ferner Stellung zu einer bizarr anmutenden Regelung, wonach See-Anlieger für die Entnahme von Seewasser eine Gebühr zu bezahlen haben. Für die Bewässerung während der Anwuchsphase, wie sie auf einem Foto belegt ist, muss die Behörde ihrerseits allerdings nichts bezahlen.

Wie es in einem Schreiben des Regierungspräsidiums weiter heißt, erfolge die Bewässerung „im Rahmen des gesetzlichen Unterhaltungsauftrags zur Aufwuchspflege und Entwicklung des Ufers im öffentlichen Interesse für einen kurzen Zeitraum und in geringer Menge“. Für diese Arbeiten entstehe im Gegensatz zu einer regelmäßigen Wasserentnahme zum privaten Zweck keine Gebührenpflicht.