„Es ist eine gute Baustelle“, sagt Stadtbaumeister Matthias Distler über die Sanierung der Grundschule Welschingen. Und das obwohl er und Bauleiter Tobias Schwarz immer wieder vor neue Herausforderungen gestanden sind. Die gute Nachricht ist, dass die Bauzeit und die Kosten aller Voraussicht nach im Rahmen bleiben werden. Die Mitglieder des Technischen und Umweltausschusses konnten sich aktuell in der Schule ein Bild vom Sanierungsstand machen.

Große Veränderungen deuten sich an

Die Schule ist von außen kaum wiederzuerkennen. Das liegt nicht in erster Linie am noch vorhandenen Baugerüst, sondern an der komplett überplanten Fassade. Die wurde um zwei Meter weiter nach draußen versetzt. So ist im Erdgeschoss ein geschlossener Bereich entstanden, der als überdachter Schulhof genutzt werden kann. Der vorgerückte Bereich bildet gleichzeitig einen thermischen Puffer zum Innenbereich, der im Sommer belüftet werden kann und im Winter die kalte Luft von außen abhält. Auch ein zweiter Rettungsweg sei durch die vorgebaute Fassade im Obergeschoss möglich geworden, so der Stadtbaumeister.

Lob für die Bauleitung

„Es ist kein Projekt von der Stange“, gab Matthias Distler zu verstehen. Immer wieder habe es neue Überraschungen während des Baus am 50 Jahre alten Gebäude gegeben, schilderte auch Bauleiter Tobias Schwarz vom städtischen Hochbau. Zum Beispiel seien sie vor dem Schuleingang auf eine Bodenplatte gestoßen, die in keinem Plan vermerkt gewesen sei und unter der eine vollkommen marode Entwässerungsleitung des Schulgebäudes verlief. Es folgten aufwendige und teure Verlegungsarbeiten. Matthias Distler lobte aber Bauleiter Tobias Schwarz ausdrücklich für seine Planung und seine Fähigkeit Lösungen zu finden. Vieles sei bei der Sanierung planmäßig verlaufen, wie der Einbau der Akkustikdecke im überdachten Außenbereich.

Die Ausschuss-Mitglieder bei der Besichtigung eines Klassenzimmers, das wie alle Klassenzimmer eine Lüftung eingebaut bekommen hat.
Die Ausschuss-Mitglieder bei der Besichtigung eines Klassenzimmers, das wie alle Klassenzimmer eine Lüftung eingebaut bekommen hat. | Bild: Kerle, Helene

Dritte Pelletsanlage in städtischer Hand

Jedes Klassenzimmer hat im Zuge der Sanierung ein anderes Farbkonzept erhalten, an dem sich die Schüler einfach orientieren können. Ganz neu sind auch die Lüftungsanlagen in jedem Zimmer. Sie reagieren automatisch auf den CO2-Gehalt der Luft und verfügen über einen Wärmetauscher, so dass künftig keine Heizenergie mehr zum Fenster rausgelüftet wird. Für Wärme im Schulgebäude sorgt jetzt eine Pelletsheizung, die sich die Ausschuss-Mitglieder im Keller anschauen konnten. Es ist nach der Petersfelshalle in Bittelbrunn und dem Anselfinger Bürgerhaus das dritte städtische Pelletsanlage. Zwei große Pufferspeicher mit jeweils 1500 Litern Fassungsvermögen sorgen für Warmwasser. Auf dem Dach der Schule wurde eine Photovoltaikanlage mit 80 Kilowatt Leistung installiert. Der Strom vom Dach kann dazu genutzt werden die Pufferspeicher zu beheizen, so Distler.

Als nächster Schritt werden im Juli noch die Arbeiten für die Außenanlage ausgeschrieben. Die soll dann im Herbst gemacht werden, so dass sämtliche Arbeiten bis zum Ende des Jahres beendet sein sollen. Aktuell liege die Schulsanierung mit Kosten von 2,8 Millionen Euro im geplanten Rahmen, so Distler. Im Haushalt wurden drei Millionen für das Projekt eingestellt.