Schaffen wir den Bau der neuen Schule? Diese Frage beschäftigte die Verwaltung und Bürgermeister Michael Klinger, den Gemeinderat und auch die Bürger das ganze Jahr 2018. Und wird sie weiter beschäftigen.
Die neue Schule
Eine Ausschreibung vor den Sommerferien 2018 hatte nicht genügend Angebote gebracht, so dass im Herbst neu europaweit ausgeschrieben wurde. Bis Februar 2019 erwartet man die Ausschreibungsergebnisse für etwa 70 Prozent der Gewerke. Die Gemeinde hofft, dass die Ergebnisse in Bezug auf die Kosten in einem Rahmen bleiben, der den Neubau der Schule vertretbar macht.
Es geht dabei um einen Kostenrahmen in Höhe von rund 24 Millionen Euro. „Wir müssen den Bürgern deutlich machen, dass wir die neue Schule bauen wollen“, unterstrich Bürgermeister Michael Klinger in einer Sitzung im Oktober.
Die Bahnbrücke
Seit dem Frühjahr 2018 zwingt der Neubau der Bahnbrücke über die Hilzinger Straße viele Bürger zu Umwegen, denn die Durchfahrt ist noch bis zum April 2019 gesperrt. In den Pfingstferien wurde zunächst eine Hilfsbrücke eingebaut, die dann durch die neue Brücke im Oktober ersetzt wurde. Die Arbeiten waren spektakulär, gingen aber wie geplant über die Bühne. Nun sind noch die letzten Arbeiten an der Straße zu machen.
Neue Wohnungen
Wie überall werden auch in Gottmadingen Wohnungen dringend gesucht. Grünes Licht gab es im Oktober für die Bebauung des Innenhofs an der Hardstraße. Dort baut die Wohnungsbaugesellschaft Gottmadingen (WBG) 54 Mietwohnungen. Baubeginn soll im März 2019 sein. Außerdem entstehen in der Rosenstraße drei Häuser mit insgesamt 21 Wohnungen.
Etwas Besonderes baut der Gebäudedienstleister Cowa an der Hauptstraße im Kohlberg-Areal. Das Gebäude, das direkt neben der alten Bilger-Villa entsteht, wurde von den Architekten Kraus und Schönberg mit markanter Dachkonstruktion mit Sheddächern und einer Klinkerfassade geplant und soll an die Industriegeschichte Gottmadingens erinnern. Es entstehen zehn Wohnungen und Gewerbeflächen für Büros, die bis im Sommer 2020 bezogen werden können.

Beim Wohnpark Villa Graf saniert die Dr. Lang-Group aus Konstanz die Villa denkmalgerecht. Außerdem entstehen zwei Häuser, das erste mit 22 Wohnungen soll 2020 fertig sein. Nicht gebaut wird eine weitere Flüchtlingsunterkunft, die an der Hilzinger Straße angedacht war. Nun will die Anneliese-Bilger-Stiftung dort ein Wohnhaus bauen.

Nachbarschaftshilfe startet
Der Sozialkreis Gottmadingen hat zum 1. Januar seine Nachbarschaftshilfe unter dem Motto „Hilfe im Alltag – mit Herz und Hand“ gestartet. Die Anschubfinanzierung gelang durch eine Spende in Höhe von 6000 Euro durch den Krankenpflegeverein St. Martin. Ein Büro in den Räumen von „Sprache plus“ in der Bahnhofstraße 8 wird an zwei halben Tagen in der Woche geöffnet sein. Im Vorfeld läuft auch ein Kurs in häuslicher Betreuung.
Ehrungen
Seit acht Jahren ehrt die Gemeinde beim Bürgerempfang in der Fahr-Kantine Bürger, die sich ehrenamtlich besonders engagieren. 2018 gingen die Preise an Ludwig Brachat (Lebenswerk), Birgit Hug (Soziales), Blechbläserquintett Gottmadingen (Kultur) und Kathrin Reischmann (Sport).

Beim Bürgerempfang sprach Bürgermeister Michael Klinger das Thema Bürgerbeteiligung an. Hier biete die Gemeinde viel an. Daher könne es eigentlich nicht sein, dass sich Bürger nach durchgeführten Bürgerbeteiligungen später über Entscheidungen beschweren, insbesondere, wenn sie die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung gar nicht selbst wahrgenommen haben, mahnte Klinger an.
Aufreger
Die Vergrößerung einer Biogasanlage sorgte im Herbst in Ebringen für große Aufregung. Bereits im Juli war der Antrag auf der Tagesordnung gewesen. Bürger hatten sich da schon in einem Schreiben gegen dieses Vorhaben gewendet. Man leide schon seit Jahren unter dieser Biogasanlage und nun werde es noch schlimmer, hieß es von Seiten der Anwohner. Die Gemeinde hatte jedoch keine Möglichkeit, die Vergrößerung zu verhindern und verwies darauf, dass es sich um ein sogenanntes privilegiertes Vorhaben handele.
Aufregung gab es auch wegen eines möglichen neuen Gewerbegebiets nahe der Wohnbebauung in der Nähe des Goldbühl-Areals. Zurzeit werden zwei weitere Standorte geprüft, denn die Firma Constellium möchte erweitern. Beim Kiesabbau im Gebiet Dellenhau werden die Karten derweil gerade neu gemischt, da der Regionalverband eine neue Anhörungsphase angekündigt hat.
Das ist 2019 geplant
- Die Sanierungen: Laut Prioritätenliste sind im laufenden Jahr die Sanierung des Friedhofsgebäudes mit einer Restfinanzierung von 180 000 Euro, gefolgt von der weiteren Umsetzung der Spielplatzkonzeption mit einer Investitionssumme von 386 000 Euro geplant, ebenso wie die Sanierung der Johann-Georg-Fahr-Straße plus Sanierung des Buswartehäuschens für insgesamt 675 000 Euro. Die Sanierung der Pflasterbeläge in der Bahnhofstraße und die Sanierung des Sportheims Katzental rückten an die Stellen 5 und 6 der Prioritätenliste und sollen damit ebenfalls im Haushaltsjahr 2019 realisiert werden.
- Die Schule: Für die Umsetzung des Neubaus der Eichendorff-Realschule sind im Jahr 2019 acht Millionen Euro im Haushalt veranschlagt. Die Gemeinde nimmt nach einem Beschluss vom November 2018 dafür und für andere Vorhaben insgesamt sieben Millionen Euro an neuen Schulden auf. Die Gemeinde wolle das Geld aber so schnell wie möglich zurückzahlen, so Bürgermeister Michael Klinger gegenüber den Ratsmitgliedern.
- Die Finanzen: Die Gemeinde rechnet 2019 mit Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer in Höhe von etwa 700 000 Euro gegenüber 2018 sowie bei der Einkommensteuer mit einem Plus von 610 000 Euro. Allerdings steigt damit auch die Höhe der Umlagen. Außerdem steigen die Ausgaben für das Personal wegen der neuen Tarifvereinbarungen. Nach allen Berechnungen bleiben voraussichtlich 400 000 Euro übrig. Das Investitionsvolumen für 2019 beläuft sich auf gut zehn Millionen Euro. (sgr)