Patrick Pfeiffer, Vorsitzender der Initiative Bürgerpark Büdingen, versteht das Vorgehen der Stadtverwaltung nicht. Bereits im Dezember hatte diese die Fällung von 49 Bäumen auf dem Büdingen-Gelände genehmigt.

Stadt bestätigt die Genehmigung

Dies bestätigt die Stadtverwaltung. Die Fällgenehmigung sei im Dezember erteilt worden, sie sei aber erst jetzt gültig. Die Genehmigung betreffe die Außenanlagen.

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„Wir forderten, dass diese Fällungen im Namen des Klimaschutzes nicht genehmigt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt sind sie ohnehin unnötig. An den Außenanlagen kann der Investor dieses Jahr noch gar nicht arbeiten“, sagt Patrick Pfeiffer. Zudem habe die Initiative ein unabhängiges Gutachten gefordert, um zu klären, welche Bäume man wirklich fällen müsse, weil sie zum Beispiel die Verkehrssicherheit gefährden – und welche erhalten bleiben könnten. Die Stadtverwaltung habe ein weiteres unabhängiges Gutachten aber nicht erstellen lassen.

Initiative kritisiert Kommunikation der Stadt

Ärgerlich ist aus Sicht der Aktivisten auch die Kommunikation der Stadtverwaltung. Sie lasse es an Transparenz vermissen. Beispielsweise habe das Amt für Stadtplanung zugesagt, darüber zu informieren, wenn mit den Baumfällungen begonnen werde. Diese Information sei aber nicht erfolgt. Die Verwaltung wiederum weist darauf hin, dass der Termin für die Fällarbeiten allein Sache des Bauherrn sei.

Die Stadt sagt: sie hat mehrfach informiert

Über das Bauprojekt auf dem Büdingen-Areal sei zudem wiederholt im Gemeinderat und im Technischen und Umweltausschuss informiert worden, heißt es aus der Verwaltung. Unterschiedliche Schreiben der Initiative seien vom Oberbürgermeister beantwortet worden. Auf eine E-Mail vom 24. November werde er noch antworten.

RP Freiburg entscheidet noch über Einsprüche der Anwohner

Marcel Kau, der die Initiative Bürgerpark Büdingen berät, wundert sich, dass die Stadt so rasch eine Genehmigung zur Baumfällung gegeben hat. Im Moment liege der Widerspruchsbescheid einiger Anwohner beim Regierungspräsidium Freiburg. Gäbe das RP dem Widerspruch statt, dann würde dies zu einem Problem für die Stadt.

Der Fall Büdingen geht durch mehrere Instanzen

Zuvor hatten verschiedene Gerichtsinstanzen die Einsprüche der Anwohner widersprüchlich entschieden. Zuletzt hatte der Verwaltungsgerichtshof Mannheim den Baustopp auf dem Gelände aufgehoben. Die Anwohner hatten geklagt, weil aus ihrer Sicht die Grenzen des Bebauungsplans nicht eingehalten werden.

Die Stadtverwaltung kontert diesbezüglich, dass der Bauherr einen Rechtsanspruch auf die Fällgenehmigung habe, sobald er einen Antrag stellt. Es liege ein rechtsgültiger Bebauungsplan vor.

Der Investor will Baumfällungen nicht aufschieben

Investor Hans-Jürg Buff kann den Wirbel nicht nachvollziehen. Die Bäume würden jetzt gefällt, weil man Bäume eben nur zwischen Dezember und März fällen dürfe. Sie seien sowohl für den Hotelbau als auch für die Gestaltung der Außenanlage nötig. „Wir gehen da nur einmal ran“, sagt Buff.

Im Frühjahr 2020 wolle er dann mit Bodenproben beginnen und schließlich mit dem Bau des Hotels. Die Bauzeit betrage zweieinhalb Jahre.

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Buff weist daraufhin, dass die Debatte um die Bäume ihn auch Geld koste. 156.000 Euro habe er als Sicherheit zurücklegen müssen, dass nicht mehr Bäume gefällt werden als die vereinbarten. Dies bestätigt die Stadtverwaltung. Die Sicherheitsleistung solle den alten Baumbestand während der Bauphase schützen. Zusätzlich habe er 64.000 Euro für Nachpflanzungen auf dem Gelände ausgegeben, ergänzt Buff. „Wir pflanzen dort keine kleinen, sondern stattliche Bäume.“