Die Kriminalpolizei ermittele im Moment gegen den 41-Jährigen, der aus Konstanz stammt, heißt es in der Pressemitteilung. Am Dienstagabend gegen 20.30 Uhr sei er mit einem 37-jährigen Bekannten in einer Wohnung in der Radolfzeller Straße in Streit geraten. Er stach mehrmals mit einem Messer auf den 37-Jährigen ein.
Der Schwerverletzte wurde mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht, erlag dort aber gegen 22 Uhr seinen Verletzungen, wie Sandra Kratzer, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz, berichtet. Der Tatverdächtige ließ sich am Tatort widerstandslos festnehmen. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an.
Worum es in dem Streit der beiden Männer ging, darüber gebe es bisher noch keine gesicherten Erkenntnisse, sagt Kratzer. Bekannt sei allerdings, dass beide Bewohner einer Wohngemeinschaft waren. Am Mittwochnachmittag ist der Tatverdächtige einem Haftrichter vorgeführt worden, wie Andreas Mathy, Sprecher der Staatsanwaltschaft, auf Anfrage berichtet. Gegen ihn sei ein Haftbefehl erlassen worden. Weitere Informationen etwa über die Hintergründe des Konflikts zwischen den Männern, könne die Staatsanwaltschaft im Moment aus ermittlungstaktischen Gründen nicht herausgeben, so Mathy.
Nachbarn beobachten den Einsatz
In Wollmatingen haben viele Nachbarn den Polizeieinsatz am Dienstagabend mitbekommen. „Ich habe gesehen, dass Polizeibeamte in das Haus gegangen sind“, berichtet Halil Yarba, Inhaber des Pizzalieferdienstes Tassone, dessen Filiale dem Tatort gegenüber liegt.
„Ich habe gesehen, wie jemand in Handschellen herausgeführt wurde, dessen Kleidung voller Blut war“, ergänzt er. Dann hätten Kriminaltechniker das Haus betreten, Zeugen seien befragt worden. Ein Rettungswagen sei vor Ort gewesen, der Notarzt habe das Opfer reanimiert.
Den Tatverdächtigen kenne er vom Sehen her, sagt Yarba noch, aber eben nicht persönlich.
Bisher ein völlig unauffälliges Haus
Auch ein anderer Nachbar hat den Einsatz beobachtet. Er könne aber nichts zu den Hintergründen sagen, sagt Evgenij Pachenko. „Ich habe gerade meinen Sohn abgeholt, als ich in den Polizeieinsatz hinein geriet.“ Er kenne die Bewohner des Nachbarhauses vom Sehen, aber auch nicht persönlich. „Dort wohnen vor allem Studenten. Häufig sind sie auf der Terrasse und sie haben viel Kontakt untereinander.“ Negativ aufgefallen sei hier noch niemand.