Mai 2022: Vom eigenen Bruder gefoltert und missbraucht
Von Anfang Januar bis Mitte Mai 2022 hat ein Mann seine jüngere Schwester in seinem WG-Zimmer in Konstanz eingesperrt, gefoltert und vergewaltigt. Teilweise soll er seiner Schwester mit einem Tuch den Mund zugebunden haben, damit sie die Mitbewohnerinnen nicht schreien hören.
Im Januar 2023 wird der damals 21-Jährige zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Seine Schwester schweigt vor Gericht, die Eltern beteuern die Unschuld ihres Sohnes, der 2020 von Syrien aus nach Deutschland geflüchtet ist. Im Mai 2024 wird der Prozess wegen eines Verfahrensfehlers neu aufgerollt, die Strafe bleibt aber die gleiche.
Sommer 2022: Mehrere Überfälle am Seerhein
Im Sommer 2022 herrscht Unruhe rund um den Hérose-Park. Immer wieder kommt es zu Raubüberfällen. In einer Nacht im August eskaliert die Raubserie: Innerhalb von zehn Stunden begeht die Gruppe fünf Überfälle. Diese sollten auch ihre letzten sein, nach dem letzten Raub werden sie von der Polizei geschnappt.
Sieben junge Männer, alle zum Zeitpunkt der Taten im Alter von 16 bis 18 Jahren, gehören der Diebesbande an. Im Prozess gegen die Täter am Landgericht Konstanz geht es auch darum, wie sie so früh auf die schiefe Bahn geraten konnten. Drei von ihnen werden zu Jugendhaftstrafen verurteilt.
18. April 2022: Gefoltert wegen Drogenschulden
In der Nacht auf Ostermontag wird ein 19-Jähriger, der zuvor am Bahnhof Konstanz-Wollmatingen entführt wurde, von sechs größtenteils Gleichaltrigen brutal gefoltert. Es geht um Schulden aus einem Drogendeal. Als die Täter schlafen gehen, kann der junge Mann zu Verwandten fliehen, die dann die Polizei alarmieren. Die Polizei stürmt die Wohnung und kann die Täter festnehmen.
Diese sind vorbestraft, einer von ihnen saß schon mehrere Jahre in Haft, gegen zwei weitere wird zusätzlich wegen Körperverletzung gegen einen Hotelbetreiber aus Radolfzell ermittelt. Vier der Täter werden zu Haftstrafen zwischen drei und sechs Jahren verurteilt. Damit bleibt das Gericht unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft, das Opfer leidet lange unter der Tat, zieht weg aus Konstanz. Am 8. Februar 2024 wird er tot in einer Wohnung in Radolfzell aufgefunden.
7. Juli 2020: Der Tote beim Herosé-Park
Ein rätselhafter Todesfall am Konstanzer Seerheinufer beschäftigte ab Dienstag, 7. Juli 2020, die Kriminalpolizei. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt geben, ist in einer Tiefgarageneinfahrt in der Otto-Adam-Straße gegen 3.20 Uhr ein 60-jähriger Mann von einem Passanten entdeckt worden. Im weiteren Verlauf des Tages verstirbt er.
Die Polizei geht aufgrund der Untersuchungsergebnisse von einem Gewaltdelikt aus. Bei dem Toten handelt es sich um einen alleinstehenden Asylbewerber aus dem Iran.
4. Mai 2019: Raubüberfall auf Roger Simon
Der bekannte Konstanzer Bordellbesitzer Roger Simon wird nachts in seinem Haus überfallen, malträtiert und über Stunden festgehalten. Ein Mitarbeiter findet ihn und verjagt die Täter, die Polizei fahndet mit großem Aufwand und setzt in kurzer Zeit zwei der drei mutmaßlichen Täter aus Moldawien fest.
15. Juni 2018: Angriff auf Taxifahrer
Ein Taxifahrer wird von einem Mann mit einem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt. Ein 34-Jähriger muss sich im Januar 2019 vor dem Gericht verantworten. Er muss aufgrund seines psychischen Gesundheitszustands nicht ins Gefängnis, sondern wird in einem geschlossenen psychiatrischen Krankenhaus untergebracht und therapiert.
30. Juli 2017: Schießerei im Grey
Ein 34-Jähriger eröffnet in der Diskothek Grey mit einem Sturmgewehr das Feuer. Der Täter hatte Alkohol und Drogen im Blut. Ein Türsteher stirbt, der Täter ebenfalls im Schusswechsel mit der Polizei. Weitere Besucher werden verletzt. Ein Polizist überlebt, weil der Helm eine Kugel aus dem Gewehr des Angreifers ablenkt.
Im Jahr 2019 müssen sich die Waffenlieferanten des Todesschützen in der Schweiz vor Gericht verantworten: Die beiden Angeklagten werden schuldig wegen Vergehen gegen das Waffengesetz gesprochen. Sie erhalten Geldstrafen.
11. März 2017: Shisha-Messerstecherei
Ein 17-Jähriger sticht an einer Shisha-Bar in Konstanz auf einen 19-Jährigen ein. Er verstirbt noch am Tatort. Zuvor war es zu einer Auseinandersetzung gekommen. Das Landgericht Konstanz verurteilt den Hauptangeklagten zu siebeneinhalb Jahren Haft wegen Totschlags, einen 21-jähriger Mitangeklagten zu 21 Monaten Haft wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Verurteilten legen Revision ein.
Oktober 2016: Messerstecherei
Ein 29-Jähriger soll während eines Streits mit einem Messer einen 35-Jährigen verletzt haben. Auch drei weitere Männer, die in die Schlägerei verwickelt waren, wurden ermittelt. Die Attacke geschieht im Umfeld eines Bordells im Industriegebiet. Vorausgegangen war ein handfester Streit zwischen zwei Gruppen.
15. Mai 2016: Mord in Tägerwilen
Eine Spaziergängerin entdeckt die Leiche einer 38-jährigen Konstanzerin am Tägerwiler Strandbad. Die Polizei nimmt einen 59-Jährigen fest, der die Tat erst gesteht, seine Aussage dann aber widerruft. Im April 2019 steht er vor dem Bezirksgericht in Kreuzlingen. Urteil: Lebenslängliche Haft.
Januar 2014: Frauenmord
Das Landgericht Konstanz verurteilt einen 33-Jährigen zu lebenslanger Haft. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er in Wollmatingen eine Nachbarin und später seine Lebensgefährtin getötet hat. Zudem hat er zwei Frauen in seine Gewalt gebracht und vergewaltigt. Den Frauen war die Flucht aus ihrem Martyrium gelungen.
März 2012: Angriff in Kirche
Ein 24-Jähriger setzt an der Dreifaltigkeitskirche einen gezielten Stich auf einen Mann an. Das Opfer stirbt. Es handelte sich um eine Eifersuchtstat. Das Opfer war der neue Freund der Ex-Freundin des 24-Jährigen.
November 2010: Messerstecher im Oberlohn
Szenen wie aus einem Gangsterfilm spielen sich im Oberlohn ab: Zwei Männer geraten in Streit. Einer der beiden sticht mit einem Messer zu und verletzt einen 44-Jährigen lebensgefährlich. Nur eine Notoperation kann ihm das Leben retten. Schon wenig später nimmt die Polizei einen 46-Jährigen als Tatverdächtigen fest, er hatte sich zunächst verschanzt.
November 2010: Raub am Zähringerplatz
Ein 19-Jähriger greift nahe dem Zähringerplatz einen 32-Jährigen an und verletzt ihn lebensgefährlich. Der Täter tritt und schlägt auf sein Opfer ein und raubt es aus.
Juni 2008: Beziehungstat
Eine 41-Jährige sticht in Litzelstetten mit einem Messer auf ihren Verlobten ein. Der Stich durchdringt den Rücken und die Niere. Ein Beziehungsstreit war Anlass.