Wenn alles super gut läuft, könnte Dettingen-Wallhausen zum Jahresende sein neues Bürgerhaus endlich eröffnen. Apropos: Diesen Namen möchte Ortsvorsteherin Sarah Seidel zukünftig nicht mehr verwenden. „Er klingt zu sehr nach Bürokratie. Das ist nicht einladend. Daher soll es Alte Schule genannt werden“, betont sie.

Bereits in der Ausschreibung für die Gastronomie sei diese Bezeichnung verwendet worden. „Ich wünsche mir, dass man Synergien schafft und dort jemanden findet, der für die Grundschule mit kocht. Regionaler geht es kaum. Bei frisch Gekochtem geht einem das Herz auf“, schwärmt sie.

Unabhängig davon ist Sarah Seidel sehr gespannt. „Ich freue mich. Der ganze Ort freut sich über das neue Raumangebot“, sagt sie nachdrücklich. Sie finde es auch spannend, wie es gelingen wird, „Neues zu schaffen und Altes zu erhalten“. „Auch die Außenanlage wird schön“, ergänzt sie. Somit entstehe der erste Baustein für eine neu gestaltete Ortsmitte.

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„Das ist ein zweites Thema, das man vorantreiben muss. Der Verein ‚Miteinander leben‘ scharrt mit den Hufen. Leute haben sich vor Jahren auf die Liste setzen lassen. Viele leben nicht mehr, und viele glauben nicht mehr daran, dass sie es noch erleben“, erklärt Seidel. Im Bereich Dorfplatz, Parkplatz und Brunnenhalde soll ein Gebäude für Seniorenwohnen entstehen.

Vor langer Zeit angestoßen

Dieses Projekt war vor deutlich mehr als einem Jahrzehnt von der ehemaligen Ortschaftsrätin Christa Miez angestoßen worden, der damaligen Vorsitzenden des Vereins. Seither gab es mehrfache Umplanungen wie bei der Wohnbebauung auf der Brunnenhalde, eine Verkleinerung des Seniorenwohnens oder die zwischenzeitliche Idee einer Tiefgarage unter dem Schulhof. Diese Verzögerungen findet Sarah Seidel schade. „Das gilt für das gesamte Projekt der Ortsmitte. Da tut sich in der Stadt nichts von alleine“, betont sie.

Weiter dranblieben will die Ortsvorsteherin am Thema Uferweg zwischen Wallhausen und der Marienschlucht, die bald wiedereröffnet werden soll. „Das ist eine schwierige Frage. Da prallen unterschiedliche Interessen aufeinander“, erläutert sie. Die Wallhauser würden fragen, warum ein Betreten des Uferwegs nicht mehr ermöglicht werde. „Da wird noch ein dickes Brett zu bohren sein. Wir müssen uns fragen, wie wir das lösen und auf einen gemeinsamen Nenner kommen können“, erklärt Seidel.

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Wird das Hafenareal verschönert?

In der Ortsverwaltung gibt es personelle Veränderungen. Monika Dohse hat zum Jahresanfang Katja Sonntag (vormals Martello) abgelöst. Ab Februar übernimmt Rebecca Klinkhammer die Verwaltungsleitung. Jürgen Morgen wird voraussichtlich bis Ende des Jahres unterstützend tätig sein. „Wir wollen den Übergang so schlank wie möglich halten“, erklärt er.

Morgen sieht als weiteres Betätigungsfeld die Umgestaltung des Wallhauser Hafenareals. „Das ist immer aufgeploppt. Es könnte schöner gestaltet werden. Dort gäbe es zu tun. Aber wir sind nicht die Einzigen dort“, berichtet er. Im April 2016 hatte es eine Ortsbegehung des Ortschaftsrats zusammen mit einem Planer des Amts für Stadtplanung und Umwelt gegeben. Seither hat sich gestalterisch so gut wie nichts getan.

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Von der Idee, jedes Jahr in Dettingen-Wallhausen eine Bushaltestelle behindertengerecht umzubauen, ist bereits seit einiger Zeit nichts mehr zu bemerken. Jürgen Morgen verweist darauf, dass beim Dettinger Spielplatz die Fahrspuren der Bushaltestellen uneben seien und sich die Beläge auflösten.

Frust macht sich bei Sarah Seidel beim Thema Radweg zwischen Dettingen und Dingelsdorf breit. „Den habe ich innerlich schon abgeschrieben. Ich finde ihn wichtig, damit Kinder zwischen beiden Ortsteilen sicher Rad fahren können. Wir haben eine Spielgemeinschaft für die Sportjugend: Die Region lebt vom Tourismus. Auch den Menschen im Ort sind wir den Radweg schuldig“, sagt sie nachdrücklich. „Konstanz rühmt sich, eine Fahrradstadt zu sein“, wirft Jürgen Morgen dazu ein.

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Und dann gibt es da noch ein Jubiläum. 50 Jahre ist es her, dass Dettingen-Wallhausen zu Konstanz zwangseingemeindet wurde. Ob dieses Ereignisses feierlich gedacht wird, ist derzeit aber noch offen.