Es ist für viele Konstanzerinnen und Konstanzer der schönste Tag im Jahr: Wenn am Donnerstag, 8. Februar, die Konstanzer Straßenfasnacht ihren Höhepunkt erlebt, ist das Programm am Vormittag für viele längst gesetzt. Kamen sie früher zum SÜDKURIER an den Fischmarkt, werden sie nun Teil von „Ho Narro auf der Gass‘“, der gemeinsamen Initiative dreier Partner. Blätzlebuebe, Konstanzer Keiler und der SÜDKURIER laden auch dieses Jahr zur zentralen Veranstaltung des Vormittags auf die Markstätte ein.
Willkommen sind alle – besonders aber Familien mit Kindern
Beginn ist pünktlich um 10 Uhr, das Programm läuft dann bis etwa 14 Uhr und bietet originale und originelle Fasnacht aus Konstanz mit vielen lokalen Akteuren – alles mit Herz und von Hand gemacht und für Mäschgerle jeden Alters geeignet. „Besonders willkommen sind Familien mit Kindern“, sagt dazu Roland Scherer, der Zunftmeister der Blätzlebuebe. In einem sicheren Rahmen können sie Brauchtum und Narretei miterleben. Aber auch Schnurrgruppen und einzelne Mäschgerle sind genauso gern gesehene Gäste. Jugendliche haben die Wahl zwischen der parallel laufenden Party auf dem Stephansplatz und der Straßenfasnacht auf der Markstätte.
„Das Programm steht und wird abwechslungsreich“, verspricht Mathias Trempa, der zusammen mit SÜDKURIER-Redakteurin Aurelia Scherrer und Thomas Konopka von den Konstanzer Keilern durch den Vormittag führen wird. Vom traditionellen Laternentanz der Blätzlebuebe über musikalische Einlagen von Fanfarenzügen bis zum Narrensprüchle-Aufsagen für die Kinder ist ihm zufolge alles dabei. In vier Stunden gibt es so das Konstanzer Brauchtum in vielen Schattierungen.

Am Programm wird schon seit Monaten getüftelt
Die Vorbereitungen ziehen sich dabei schon seit Monaten hin, und ein besonderes Augenmerk gilt dem Sicherheitskonzept. „Wir haben einen gut geplanten Ablauf“, betont Thomas Konopka von den Konstanzer Keilern, „und bitten deshalb um Verständnis, dass wir nicht spontan noch Darbietungen dazunehmen können“. Grund: Sonst käme für die Akteure auf der Markstätte wie auch für die angemeldeten Gruppen der gesamte Zeitplan am Schmotzigen schwer durcheinander.
Ein Höhepunkt verspricht die neuerliche Verleihung des Vögelebeck-Ordens gegen 11 Uhr zu werden. Mit ihm zeichnen die Blätzlebuebe seit 2023 auf der Bühne am Fischmarkt eine Konstanzer Persönlichkeit aus, die sich einerseits um die Fasnacht verdient gemacht hat und andererseits auch das in der Hose hat, was im Narrenvers „In der Hüetlinstroß‘ am Eck“ der dort beschriebene Bäcker zum Fenster hinausstreckt. Bei der Premiere hatte der frühere Konzilswirt Manfred Hölzl die Auszeichnung bekommen, unter anderem für seine Unterstützung der Fasnacht und seine Verdienste um Sicherheit und Alkohol- und Gewaltprävention während der närrischen Tage.
Wer bekommt den Vögelebeck-Orden?
Wer in diesem Jahr geehrt wird, bleibt noch geheim. Es soll aber ein würdiger Preisträger sein, so Zunftmeister Roland Scherer: „Mit dem Vögelebeck-Orden zeichnen wir Blätzlebuebe in diesem Jahr eine ‚alefänzige‘ Persönlichkeit aus, die durch ihr Wirken in unserem schöne Städtle wie wohl keine andere diesen Orden verdient hat.“
Wer die Straßenfasnacht auf der Markstätte unter dem Motto „Ho Harro auf der Gass‘“ miterleben will, kommt am besten rechtzeitig. 2023 war der Platz nach den Corona-Einschränkungen schon vor 10 Uhr mit erwartungsfrohen Fasnachtern dicht besetzt, und zu Spitzenzeiten war die Schar der Mäschgerle kaum zu überblicken. Eine ordentlich große Bühne und eine professionelle Tonanlage stellen aber sicher, dass die Darbietungen von überall aus gut verfolgt werden kann. Auch dieses Jahr, so die Organisatoren, wird das Programm pünktlich beginnen.

Für eine Spende gibt es eine Stärkung
Ebenfalls wieder mit dabei ist die Initiative „Konstanz hilft“, die gegen eine Spende eine kleine Stärkung und ein alkoholfreies Getränk abgibt. Sinnvoll ist es dabei, ein eigenes Trinkgefäß aus Kunststoff mitzubringen, es gibt aber auch Leih-Becher. Das Glasverbot der Stadt gilt auch auf der Marktstätte, und den Organisatoren der Straßenfasnacht ist es wichtig, dass das eingehalten wird. „Eine anständige Spende sollte eine Sache der Narren-Ehre sein“, sagt Zunftmeister Roland Scherer. Der Erlös von der Markstätte geht dieses an das Kinderhospiz – ein Zeichen dafür, dass die Konstanzer Fasnachter weit über das närrische Treiben hinaus auch an diejenigen denken, denen keine unbeschwerte Zeit vergönnt ist.
Die Vorfreude auf den Schmotzigen ist groß. Keiler-Chef Thomas Konopka erinnert sich noch voller Begeisterung an die erste Gemeinschaftsaktion der drei Partner vor einem Jahr: „Nach dem tollen Erfolg im letzten Jahr freuen wir uns wieder auf viele tolle Besucher, bunte Kostüme, Narrensprüche von Kindern und auf ein friedliches, fröhliches Miteinander.“ Und er betont: „Nachdem die Bühne im letzten Jahr vor dem Aus stand, war es mir sehr wichtig, diese Veranstaltung als Anlaufpunkt für jung und alt weiter leben zu lassen. Mit den Blätzlebuebe und dem SÜDKURIER haben wir zwei tolle, engagierte große Partner gefunden, um diese schöne Veranstaltung durchführen zu können.“

Co-Moderator Mathias Trempa sieht es ähnlich: „Ich freue mich schon riesig auf das bunte Treiben auf der Marktstätte. Die Musik und Aufführungen zusammen mit den ganzen Mäschgerle, einfach Gänsehaut!“ Und der SÜDKURIER ist stolz und dankbar, auch wieder mit im Boot sein zu können: Als starker Teil von Konstanz, der nah dran ist am Konstanzer Leben und den Menschen in der Stadt – gerade an diesem besonderen Tag – etwas zurückgeben will.