Bei den ehrenamtlichen Rettern der Malteser und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Konstanz, schlägt der Ausfall der Fasnacht schwer zu Buche. Bei beiden Organisationen sind vor allem sie es gewesen, die die Großveranstaltungen bei der Fasnacht begleiteten.

Silvia Baumann, Sprecherin der Malteser, und Alex Schroff, Leiter des ehrenamtlichen Bereitschaftsdiensts beim DRK, berichten übereinstimmend, der Ausfall schmerze. „Die Helfer wollen für andere da sein“, sagt Schroff.

„Unsere Leute machen den Job gern“

Der Schmotzige sei der Großkampftag gewesen, an diesem Tag sei das DRK mit 40 Ehrenamtlichen im Sanitätsdienst im Einsatz gewesen. Die Malteser-Kollegin Baumann unterstreicht ebenfalls: „Unsere Leute machen den Job gern.“

Silvia Baumann
Silvia Baumann | Bild: Schlüter, Kirsten/SK-Archiv

Während die Pandemie den Profis der hauptamtlichen Rettungsdienste von Malteser und DRK die Arbeit vor allem erschwere, falle bei den Ehrenamtlichen oft der ganze Dienst weg, sagen Baumann und Schroff. So gebe es derzeit weder Großveranstaltungen, noch kulturelle Veranstaltungen, die sie begleiten könnten.

Auch finanziell habe der Ausfall von ehrenamtlichen Einsätzen Folgen. Es fehlten die Mittel für Weiterbildungen, für Arbeitskleider und sonstige Ausstattungen. „Wir haben sehr damit zu kämpfen“, sagt Schroff, der sich seit 30 Jahren beim DRK ehrenamtlich engagiert.

Alex Schroff
Alex Schroff | Bild: Oliver Hanser/SK-Archiv

„Wir haben wie andere Vereine auch Verluste“, sagt Silvia Baumann für die Malteser. Noch sei nicht klar, wie man diese ausgleichen könne.

„Wir dürfen seit November nicht trainieren“

Schroff sieht auch mit Sorge, dass Ehrenamtliche in DRK-Diensten wie der Hundestaffel oder dem Katastrophenschutz im Notfall bereit stehen müssten. „Wir dürfen seit November nicht trainieren, müssen aber den Einsatz gewährleisten.“ Dabei sollte die Wiederbelebung ebenso regelmäßig geübt werden wie die Arbeit im Team. Dies lasse sich nicht online erkunden.

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Zudem sei es derzeit nicht möglich, neue Ehrenamtliche zu gewinnen. „Wir können nichts anbieten.“ Silvia Baumann sieht es ebenso als schwierig an, auf virtuellem Wege Zuwendung zu transportieren. Die Kameradschaft der Ehrenamtlichen sei einer der Schlüssel für den Zusammenhalt bei den Maltesern. „Es geht uns wie allen: Wir wären gern präsent“, sagt Silvia Baumann.

Klinikum erwartet regulären Betrieb

In der vergangenen Fasnacht wurden in der Kinderklinik in Konstanz drei Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren wegen einer Alkoholvergiftung behandelt, teilte Jagode damals mit. Möglicherweise hatten sich da schon Bemühungen zur Prävention positiv ausgewirkt.

In der Notaufnahme wurden 25 Erwachsene versorgt, alle waren alkoholisiert. 17 mussten stationär ausnüchtern, schrieb Andrea Jagode vergangenes Jahr. Ein Drittel der Alkoholisierten sei gestürzt und habe sie Verletzungen zugezogen.

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Die Kinderklinik des Krankenhauses Konstanz werde in diesem Jahr keinen Leerlauf haben, teilt Sprecherin Andrea Jagode auf Nachfragen mit. Sie wage noch keine Prognosen, wie Fasnacht unter Corona-Bedingungen ausfallen werde.

Andrea Jagode
Andrea Jagode | Bild: Krankenhaus Singen/SK-Archiv

Sie gehe davon aus, dass der Betrieb der Kinderkliniken einigermaßen normal weiter laufe. Er sei von Corona weniger betroffen als andere Disziplinen wie die Innere Medizin oder die Chirurgie.

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Im vergangenen Jahr hatte das Klinikum zusätzliches Personal vorgehalten, um sich den Jugendlichen mit einer Alkoholvergiftung zu kümmern. Es sei dann aber deutlich ruhiger gewesen als erwartet.

„Wer zusätzlich zum Dienst eingeteilt wurde, wurde natürlich bezahlt – aber wegen des Geldes hat das sicher keiner gemacht, mehr aus der Notwendigkeit heraus, dem erwarteten Patientenaufkommen gerecht zu werden“, so Jagode.