Der Wohnkomplex Laubenhof wird wohl erst Ende 2022 fertig sein. Zumindest dann, wenn alles nach Plan läuft, so die Verantwortlichen bei der Immobiliensparte der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Ursprünglich sollte das Großbauprojekt im Herzen von Konstanz bereits im vergangenen Jahr bezugsfertig sein. Doch es traten vielerlei Probleme auf.
Begonnen hatte dies bereits mit dem aufwändigen Rückbau des ehemaligen Vincentius-Krankenhauses, dass zuvor auf dem Gelände stand, und den damit einhergehenden archäologischen Ausgrabungen, bei denen dutzende Skelette gefunden wurden. Zirka ein Jahr hatten die Ausgrabungen angedauert. Danach folgte der ebenfalls zeitfressende Rückbau zweier riesiger Betonquader mit einer Höhe von fast drei Metern, die sich etwa in der Mitte des Geländes unter der Erde verbargen.
Lieferengpässe auf dem Bau
Dann kam auch noch die Pandemie dazu, die laut Kai-Uwe Arzt von der LBBW, zu Ausfällen auf der Baustelle sowie Lieferengpässen führte. „Wir hatten Lieferengpässe in vielen Bereichen, beispielsweise bei Elektrowaren“, so Kai-Uwe Arzt. „Die Lieferzeiten haben sich massiv verlängert, teilweise fünf Monate länger als geplant.“ Betroffen seien teilweise auch Glasscheiben, vor allem wegen den Folien, die zwischen den Gläsern angebracht seien. Auch hier gebe es weltweit Produktionsprobleme.
Nun folgt mit dem Konflikt in der Ukraine ein weiteres Problem für Baustoffe. So hatte die Corona-Krise bereits Engpässe im Holzbereich verursacht, die der Krieg nun weiter verschlimmere. Denn: Viele Hölzer, beispielsweise für den Parkettboden der Wohnungen kämen aus dem Osten, unter anderem aus Russland und eben der Ukraine. Darüber hinaus sei der Mangel beziehungsweise die Verteuerung von Dämmmaterial, was maßgeblich mit Erdöl hergestellt wird, ein akutes Problem.
Doch auch Arbeitsausfälle durch Corona seien nicht ausgeblieben und hätten zu einer Verzögerung des Zeitplans geführt. So habe die Baustelle sogar einmal zwei Wochen still stehen müssen. Zusätzlich gab es Verzögerungen bei ausländischen Gastarbeitern, deren Heimatländer zu Hochrisikogebieten erklärt wurden. Diese dürften dann nicht wieder nach Deutschland einreisen.
Alle Wohnungen sind verkauft
Doch bei einem liegt der Laubenhof genau im Zeitplan. So sei Ende Februar die letzte der 126 Wohnungen im Komplex verkauft worden. Die Schlüsselübergaben sollen laut der LBBW ab dem Herbst beginnen. Planmäßig soll bis Ende des Jahres die Baustelle fertiggestellt sein, alle Bewohner sollen dann in ihre Wohnung einziehen können.
Auf dem Gelände an der Laube entstehen insgesamt 126 Eigentumswohnungen und vier Gewerbeeinheiten auf dem Erdgeschoss. Darüber hinaus wird es eine zweigeschossige, private Tiefgarage mit 162 Stellplätzen für Anwohner und die Gewerbetreibenden geben. Insgesamt soll der Laubenhof damit laut der LBBW Platz für knapp 350 bis 400 Bewohner bieten.
20 Prozent der Wohnungen sind gefördert und mussten somit für einen deutlich niedrigen Preis verkauft werden. Zehn Prozent der Wohnfläche sind preisgedämpft. In der Vergangenheit gab es häufiger Kritik an dem Bauvorhaben aufgrund der hohen Preise für die Eigentumswohnungen.