Xhavit Hyseni ist sichtlich zufrieden. Für das Campus-Festival, dessen Veranstalter er ist, hat er sich bis Mitte April eine Überraschung aufgehoben – den letzten Namen auf dem Line-Up. „Wir versuchen jedes Jahr innovativ zu sein“, sagt Hyseni dem SÜDKURIER. Und er und sein Team wollten mit dem Festival nicht nur junge Menschen ansprechen. „Deswegen planen wir eine Art Crossover-Konzert.“

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Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Die Südwestdeutsche Philharmonie wird am Festivalsamstag, 11. Mai, um 17 Uhr im Bodenseestadion auftreten – aufführen wird sie aber nicht etwa klassische Stücke von Brahms oder Beethoven, sondern neu arrangierte Lieder des Pop-Superstars Taylor Swift. „Das soll eine Verbindung zwischen den Generationen sein, von ganz jung bis zu den älteren Klassik-Fans – und ich bin überzeugt, dass uns das mit Taylor Swift und der Philharmonie gelingen wird“, sagt Hyseni.

Die Probe klingt vielversprechend

Der SÜDKURIER konnte bereits bei einer Probe der Philharmonie für das Festival dabei sein. Mächtig klingt es, wie das Orchester mit Tuba, Streichern, Fagotten und Pauken den Swift-Song „Shake It Off“ umsetzt. Der kurze Einblick macht Lust auf mehr, aber wird das Orchester auch im Bodenseestadion gut klingen? Xhavit Hyseni ist zuversichtlich. „Wir haben die beste Technik, die man auf dem Markt bekommen kann.“

Ein kurzer Einblick in die Probe die Philharmonie Video: Simon Conrads

Die Festival-Veranstalter seien mit der Idee auf den Dirigenten der Philharmonie, Gabriel Venzago, zugegangen, sagt Hyseni. Venzago sei gleich Feuer und Flamme gewesen – so zeigt er sich auch im Gespräch vor Ort bei der Probe. „Man sagt bei uns in der Klassik immer, dass Komponisten einen Stil haben und sich dann entwickeln“, sagt der Dirigent. Das sei bei Taylor Swift ähnlich. Auch in ihrer Musik sei eine Entwicklung bemerkbar, die die Künstlerin spannend mache. Befremdlich sei das Pop-Material für niemanden aus dem Orchester, so Venzago.

Gabriel Venzago (links), Dirigient der Südwestdeutschen Philharmonie, und Xhavit Hyseni, Veranstalter des Campus-Festivals.
Gabriel Venzago (links), Dirigient der Südwestdeutschen Philharmonie, und Xhavit Hyseni, Veranstalter des Campus-Festivals. | Bild: Simon Conrads

Im Gegenteil: Die Philharmonie freue sich, wenn sie auch mal die Grenzen der Klassik sprengen könne. „Wir möchten, dass man sieht, dass dieses Symphonieorchester nicht stehen geblieben ist und möchten die Leute dazu einladen, mitzukommen.“ Das Orchester und das Campus-Festival denken bei ihrer Zusammenarbeit auch schon in die kommenden Jahre – dann mit Liedern von anderen Künstlern oder Künstlerinnen.

Kontakt mit Swifts Management

Um den diesjährigen Auftritt überhaupt zu ermöglichen, hatte das Team des Campus-Festivals sogar Kontakt zu Taylor Swifts Management, berichtet Hyseni. Die Anwälte der Veranstalter haben demnach die rechtlichen Fragen geklärt. „Wir haben uns das ein bisschen einfacher vorgestellt“, gibt Hyseni zu. „Da mussten doch ein paar Zusagen von der anderen Seite geholt werden.“ Damit aber keine falschen Hoffnungen aufkommen: Taylor Swift selbst werde definitiv nicht da sein.