Als sie im Januar 2020 voller Zuversicht den Mietvertrag für den Laden unterschrieben, dachte niemand an Corona, eine weltweite Pandemie, an Lockdowns. Die beiden Freundinnen hatten das Ladenlokal renoviert und eingerichtet und wollten eigentlich am 2. April 2020 öffnen. Doch dann kam die erste Zwangsschließung der Geschäfte, und sie konnten erst im Mai starten.

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Ihr Konzept kam bei den Kunden gut an; die Regalerie wurde rasch zu einem kleinen Treffpunkt in Allmannsdorf, doch dann folgte ein Problem nach dem anderem. Die Kundenfrequenz ließ aufgrund der Großbaustelle vor der Haustüre in der Mainaustraße nach.

Im Oktober erkrankte Annette Mitzkat-Knöbl an Corona, ihre Geschäftspartnerin ging in Quarantäne, der Laden war geschlossen. „Mein Mann hatte Gliederschmerzen und wir haben uns alle testen lassen“, erzählt Mitzkat-Knöbl. „Ich hatte 16 Tage lang am Stück extreme Kopfschmerzen und habe mich gefragt, wie manche 20 Jahre lang Migräne aushalten können.“

Keine Chance trotz Vermieterhilfe

Kaum war die Regalerie wieder am Start, folgte der nächste Lockdown im Dezember. „Das war bitter“, so Monika Eich. Dankbar sind die beiden Unternehmerinnen trotz allem ihrem Vermieter. „Er ist uns mit der Miete von sich aus sehr entgegengekommen. Er ist einfach großartig“, sagt Mitzkat-Knöbl. Das große Problem aber: „Wir bekommen keine Unterstützung, weil wir keine Zahlen vom Vorjahr vorlegen können. Da gab es unsere Regalerie noch nicht“, so Mitzkat-Knöbl.

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Wie alle anderen, die sich gerade selbstständig gemacht hatten, fielen auch die beiden Unternehmerinnen durch das Raster staatlicher Förderrichtlinien. „Jetzt haben wir die Notbremse gezogen und uns entschlossen, aufzuhören, denn es ist nicht absehbar, wie es weitergeht“, stellt Monika Eich fest. Die beiden Frauen haben Geld investiert und laut Eich „ein Jahr lang für Null gearbeitet“. Um nicht zu viele Schulden anzuhäufen, meldeten sie ihr Gewerbe nun ab.

Die Entscheidung ist den beiden alles andere als leichtgefallen. „Am Anfang war es für mich brutal schlimm, aber ich bin dankbar, dass ich meinen Traum ausprobieren durfte“, sagt Annette Mitzkat-Knöbl. Wie es jetzt für sie weitergeht, wissen die Frauen noch nicht. Sie werden wohl erst einmal kurz durchatmen – und sich dann auf Jobsuche begeben.

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