Heute ist Weltkatzentag. Zeit für eine Liebeserklärung an die haarigen Mitbewohner. Wie jeder weiß, teilt sich die Welt auf in Katzenmenschen – und alle anderen. Alle anderen erkennt man an den teils verwunderten, teils irritierten Blicken, die sie Katzenmenschen zuwerfen, wenn die richtig in Fahrt kommen.

Kater Muckel.
Kater Muckel. | Bild: Sven Frommhold

Keine Katzengeschichte ist für Katzenmenschen zu banal, um erzählt zu werden. Der schnurrende Liebling hat einen neuen Lieblingssnack? Wahnsinns Story. Katerchen hat Verstopfung? Das muss das ganze Büro wissen!

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Das Entzücken, das Katzenmenschen empfinden, wenn sie die schnurrenden Haustierchen sehen – oder nur an sie denken –, können nicht alle nachvollziehen. Und auch ich frage mich manchmal, was genau da mit mir passiert ist, seit mein Kater Muckel bei uns wohnt. Dieser rostrot-cremeweiße Knuddelbolzen, der mich zum Katzenmenschen gemacht hat.

Bild 2: Miau! Zum Weltkatzentag eine Liebeserklärung an die Katz
Bild: Sven Frommhold

Dabei spricht gegen das Leben mit Katze aus Vernunftgründen einiges. Muckel hat als Nur-Fleischfresser den miesesten ökologischen Fußabdruck der ganzen Familie. Er weckt einen nachts, wenn er spielen will. Er kratzt und beißt, statt konstruktiv zu kritisieren. Er fordert Essen und ein sauberes Katzenklo, täglich muss ich die mit seinen Haaren bedeckten Decken ausschütteln. Er stiehlt mir Zeit, Geld, Nerven. Ein Umzug? Nur wenn Muckel in der neuen Wohnung raus kann. Ein Urlaub? Nur wenn Muckel nicht zu lange alleine ist. Der Dank? Ab und zu lässt er sich streicheln und schnurrt in meinen Armen.

Kein Karton ist vor ihm sicher.
Kein Karton ist vor ihm sicher. | Bild: Eva Marie Stegmann

Und trotzdem schaltet alles in mir auf Zuckerguss, wenn er mich an der Tür mit einem unzufriedenen „Miau“ begrüßt. Wenn es um Muckel geht, erklimmt meine Stimme im Nu die quietschhohe Tonleiter, und ich finde alles, wirklich alles, was er macht, „süüüüüß“. Es muss Magie im Spiel sein! Das gefräßige Tierchen hat mich verzaubert.

Mittlerweile habe ich gelernt, mich etwas zurückzuhalten. Ich schwärme nicht mehr jedem, dem ich begegne, von Muckel vor. Und präsentiere auch nicht mehr ständig Katzenfotos, stolz wie eine Oma auf ihre wohl geratenen Enkel. Aber, glauben Sie mir, ich würde so gerne! Deshalb hier und heute – zum Weltkatzentag – noch eins. Schnurrrrr!

Mittlerweile hat er sogar einen eigenen Instagram-Account: Muckel.the.red.cat
Mittlerweile hat er sogar einen eigenen Instagram-Account: Muckel.the.red.cat | Bild: Eva Marie Stegmann