Im großen Haus werden pro Vorstellung Karten für 97 Plätze verkauft, sagte sie im Kulturausschuss. Dabei hat es eigentlich 400 Plätze. In der Spiegelhalle plane man mit 55 statt 240 Besuchern, in der Theaterwerkstatt mit 28 statt 90.
Drei Stücke werden aktuell vorbereitet
Dennoch zeigte sich Becker guten Mutes. Sie habe in der ersten Zeit in Konstanz gespürt, dass bei der Stadt die Türen weit offen stehen fürs Theater. In Vorbereitung sind drei Stücke: „Jeder stirbt für sich allein“ (Hans Fallada), „Der ideale Mann“ (Oscar Wilde) und „Katharina Blum oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann“ (Heinrich Böll). „Die Proben laufen“, sagte Karin Becker. Bei der Aufführung des Fallada-Stücks nehme man die Pandemie gleichsam mit auf die Bühne, indem sich die Aufstellung der Sitzplätze im Zuschauerraum im Bühnenbild widerspiegele.
Während sich im Haus die Teams auf die neue Saison vorbereiten, läuft auf der Freilichtbühne am Münster das letzte Stück unter dem scheidenden Intendanten Christoph Nix. Inzwischen seien für „Hermann der Krumme oder die Erde ist rund“ 95 Prozent der Plätze ausgebucht, sagte Sabine Bilharz-Jones, Verwaltungschefin am Theater, im Kulturausschuss.
Da wegen der Corona-Pandemie Theater-Vorstellungen ausgefallen waren, konnten sich Kunden Geld für schon erworbene Karten zurückerstatten lassen. Viele hätten aber darauf verzichtet, andere genau erklärt, warum sie es sich gerade nicht leisten könnten, das Geld zu spenden.
Theater hat das Abonnement nicht ausgesetzt
Unter dem Strich müsse das Theater rund 35.000 Euro zurücküberweisen, andererseits hätten Theatergänger etwa 35.000 Euro gespendet, indem sie keine Erstattung verlangten, so die Bilanz von Bilharz-Jones. Das Theater Konstanz habe auch nicht wie andere Häuser das Abonnement ausgesetzt, sondern biete es weiter an, allerdings zu veränderten Bedingungen.
Theatersprecherin Dani Behnke erläuterte auf Nachfrage, was sich für Abonnenten ändert. Wegen der beschränkten Platzkapazität sei nicht sicher, ob am Wunschtag der Wunschsitzplatz frei ist. Bei den drei Stücken bis Ende November könne aber jeder Abonnent jeweils drei Lieblingstermine wählen und bekomme dann Bescheid, an welchem Tag er auf welchem Platz sitzen würde.
Bilharz-Jones verwies darauf, dass nun besonders viele Abstimmungen notwendig sind. „Wir haben einen hohen Kommunikationsaufwand mit den Kunden und den Mitarbeitern.“