Bald ist es soweit: Die Mieter und Eigentümer können endlich in den Neubau Laubenhof in Konstanz einziehen. Wie Daphne Demetriou, Pressesprecherin der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) auf SÜDKURIER-Nachfrage angibt, wird das Projekt voraussichtlich Ende diesen Jahres fertiggestellt. „Dann ziehen auch die ersten Bewohnerinnen und Bewohner in das neue Quartier“, gibt sie an.
Der Einzugstermin hatte sich zuletzt immer wieder verzögert, ursprünglich sollten die ersten Bewohner dort bereits im Dezember des vergangenen Jahres einziehen. Doch das dauerte nun um einiges länger, als geplant.
Die Verantwortlichen der Immobiliensparte der LBBW, die das Areal für wohl mehr als 10 Millionen Euro erworben hatte, gaben in der Vergangenheit als Grund den aufwendigen Rückbau des orthopädischen Fachkrankenhauses Vincentius und die daraus folgenden archäologischen Grabungen an.
In diesem Zuge waren außerdem zwei riesige Betonquader im Untergrund aufgetaucht, die mit teurem Spezialgerät entfernt werden mussten. Zusätzlich kamen die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie des Ukraine-Krieges und damit einhergehende Lieferengpässe dazu, die den Bau nochmals verzögerten.
Mieten sind nichts für Geringverdiener
Die Mietpreise im Laubenhof sind derweil nichts für Geringverdiener. So wird beispielsweise auf einem bekannten deutschen Immobilienportal eine Vier-Zimmer-Wohnung mit 108 Quadratmetern für 2490 Euro Warmmiete angeboten. Wahlweise kommen für einen Stellplatz in der Tiefgarage nochmals 100 Euro obendrauf.
Wer es kleiner möchte, kann zum 1. Dezember eine Ein-Zimmer-Wohnung mit knapp 42 Quadratmetern für eine Warmmiete von 1200 Euro beziehen. Auch hier kann optional ein Stellplatz für 100 Euro dazu gemietet werden.

Doch nicht nur für die zukünftigen Mieter erweist sich die Immobilie wohl als kostenintensiv. Auch für die Immobiliensparte der Landesbank Baden-Württemberg und die mit dem Bau betraute Baufirma Züblin scheint das Projekt ein teures Unterfangen zu werden.
So erhalten die Eigentümer, die den Kaufvertrag beispielsweise mit Einzug im Dezember 2021 abgeschlossen haben, seitdem eine monatliche Gutschrift von der LBBW. Diese sollen unter anderem die längere Mietzeit und bereits begonnene Tilgungen von Krediten seitens der Eigentümer kompensieren. Zwar macht die Landesbank zu diesen Kosten keine Angaben, diese scheinen laut SÜDKURIER-Informationen jedoch teilweise erheblich zu sein.
Doch wer kommt für diese Kosten nun auf? Die Baufirma Züblin, beziehungsweise deren österreichische Konzernmutter Strabag AG, verweist – darauf angesprochen -auf die Auftraggeberin, die LBBW. Auch diese gibt sich wenig auskunftsfreudig und gibt lediglich an, sich zu vertraglichen Details mit den Geschäftspartnern und Kunden sowie zum Projektvolumen von Bauvorhaben nicht zu äußern.
Eines scheint jedoch sicher: Bei 126 Wohneinheiten und unter anderem angesichts der Ausgleichszahlungen scheinen die Kosten nicht unerheblich zu sein. Ebenso hat wohl auch der mehrfach verschobene Fertigstellungstermin finanzielle Konsequenzen für die LBBW und die zuständige Baufirma.