Ortsvorsteher Heinrich Fuchs ist zufrieden mit der Entwicklung von Dingelsdorf: Der Zusammenhalt im Dorf stimmt. „Wenn machbar, dann machen wir es selbst“, sagt Fuchs. „Bei den großen Geschichten muss es Hand in Hand laufen. Die Zusammenarbeit von Kern- und Ortsverwaltung funktioniert auf allen Ebenen. Wir werden gehört, wenn wir einen Wunsch haben.“
Heinrich Fuchs rechnet damit, dass die Wobak im ersten Quartal 2021 den Bauantrag für ein Mehrgenerationenhaus mitsamt Quartierszentrum in der Ortsmitte stellen wird. „Ein ermutigendes Zeichen“, wertet der Ortsvorsteher, denn „es ist ein wichtiges Projekt für den ganzen Ort“. Mit Blick auf das noch unbebaute, etwa 1600 Quadratmeter große Grundstück in der Thingoltstraße bemerkt er: „Die Leerstelle ist keine optische Bereicherung. Ich bin froh, dass es dort vorangeht.“

Und es geht mit dem Projekt mit dem Arbeitstitel „Mehrgenerationenwohnen mit Dorfzentrum“ voran. Die Wobak will drei Mehrfamilienhäuser realisieren. Zwei Etagen plus ausgebautes Dachgeschoss sind vorgesehen. Die Wohnungen seien kompakt und für Familien sowie die ältere Generation geeignet.
„Es ist eine generationsübergreifend wichtige Maßnahme“, stellt Heinrich Fuchs fest. „Es gibt viele ältere Mitbürger, die in einer großen Wohnung leben, eine kleine aber nicht finden.“ Mit dem Neubauprojekt würde jetzt eine Alternative eröffnet: Barrierefreie Wohnungen mitten im Ort, sodass die ältere Generation mit kurzen Wegen am Dorfgeschehen teilhaben könne, schließlich ist direkt im nebenstehenden sanierten Bauernhaus ein Café etabliert und Dorfplatz sowie Bushaltestellen sind nur wenige Meter entfernt. Gleichzeitig hätten Familien aufgrund der freiwerdenden Wohnungen eine Option, geeigneten Wohnraum zu finden.
Ein weiteres Plus des Bauvorhabens: Etwa 100 Quadratmeter im Erdgeschoss des an der Thingoltstraße geplanten Neubaus ist als Dorfzentrum vorgesehen. „Hier soll unser Bürgerverein DingelsDorfLeben endlich eine Heimat bekommen“, so Fuchs.
„Dann ist endlich der Bürgerverein verortet, denn momentan sind alle Aktivitäten im ganzen Dorf verteilt. Vieles kann der Verein aktuell nicht realisieren, weil die Voraussetzungen nicht besonders gut sind.“ Deshalb hofft Heinrich Fuchs darauf, dass in Kürze der Bauantrag angereicht wird. „Wenn alles gut geht, könnte im Herbst mit der Bebauung begonnen werden.“
Weiter geht es mit dem Bebauungsplan Steinrennen II
Fuchs geht davon aus, dass in diesem Jahr auch der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Steinrennen II verabschiedet wird. Zunächst solle nur die Hälfte der 1,6 Hektar großen Fläche nahe dem Gewerbegebiet realisiert werden, um eine maßvolle Entwicklung des Dorfes sicherzustellen. Die andere Hälfte solle als Reservefläche dienen und erst dann bebaut werden, wenn es notwendig ist.
Im ersten Schritt würde Wohnraum für 30 bis 35 Familien geschaffen, so Fuchs; das bedeute mittelfristig mehr Schüler für die Grundschule. „Ein wichtiges Projekt mit großer Zukunftsperspektive“, stellt Heinrich Fuchs fest. „Da stehen wir zwar erst noch am Anfang, aber Baubeginn könnte voraussichtlich im Jahr 2024 sein.“
Als quasi unendliche Geschichte bleibt der gewünschte Radweg entlang der Kreisstraße zwischen Dingelsdorf und Dettingen auf der Agenda des Dingelsdorfer Ortschaftsrates. Da es sich um eine Kreisstraße handelt, fällt das Projekt in die Zuständigkeit des Landkreises. „Ich war doch sehr verwundert, dass der Landkreis zu der Überlegung gekommen ist, erst die Kreisstraße ausbauen und dann den Radweg in Angriff nehmen zu wollen“, merkt Fuchs an. Die Chance eines Ausbaus sieht er als gering an. Wenn die Stadt Konstanz zuständig wäre, dann „wären wir freier“.
Der Kreistag hatte Ende 2019 beschlossen, die Klassifizierung der Straße zu überprüfen, denn je nach Nutzung und Frequenz könnte sie zu einer Gemeindeverbindungsstraße umgewidmet werden. Aufgrund der Corona-Pandemie verzögerte sich die Verkehrszählung, die letztlich im September 2020 stattgefunden hat. Laut Aussage von Martin Wichmann vom Amt für Stadtplanung und Umwelt solle die Auswertung der Verkehrszählung im Februar 2021 vorliegen.
„Da werden wir gemeinsam überlegen müssen“
Die mögliche Verlegung des Bodenseeradwegs wird den Ortschaftsrat in diesem Jahr noch beschäftigen. Im Rahmen des Handlungsprogramms Radverkehr untersuchte der städtische Radbeauftragte auch den Bodenseeradweg, ob Verbesserungen möglich wären.
Aufgrund von Anwohner-Hinweisen überlegte der Ortschaftsrat Ende des Jahres, ob der Bodenseeradweg statt über die Hornwiesenstraße, die aufgrund Unübersichtlichkeit in Verbindung mit zahlreichen Grundstückausfahrten Gefahr für Radfahrer berge, nicht parallel in die Straße Zum Klausenhorn verlegt werden könne.
Das Thema wurde auch in der Bürgerschaft kontrovers diskutiert. „Ein typisches Signal, dass es keinen eindeutigen Weg gibt“, so Heinrich Fuchs. „Da werden wir gemeinsam überlegen müssen, welches der bestmögliche Weg ist, der die geringsten Risiken für alle birgt.“ Eine Verbesserung des Teilstücks des Rad- und Fußweges zwischen Dingelsdorf und Wallhausen ist bereits in Arbeit. Dieser werde aktuell teilbefestigt.
So geht es mit dem Neubau für die Feuerwehr weiter
Ende des Jahres 2020 wurden die Planungen für das neue Feuerwehrgerätehaus auf dem Parkplatz der Thingolthalle vorgestellt. In diesem Jahr soll das Bebauungsplanverfahren für das 3,5 Millionen Euro-Projekt eingeleitet werden, so dass Ende des Jahres 2021 der Bauantrag eingereicht werden kann.

Im Jahr 2022 könnte die Baugenehmigung vorliegen, so dass der Baubeginn im Jahr 2023 erfolgen könne. Nach aktuellem Stand der Planungen könnte die Fertigstellung des neuen Feuerwehrgerätehauses in Dingelsdorf im Jahr 2024 sein.