Die Gemeinde Moos hat einen weiteren öffentlichen Laien-Defibrillator von der Björn-Steiger-Stiftung bekommen: Nachdem bereits 2020 ein solches Gerät an der Hafenmeisterei in Iznang angebracht worden war, hat nun in Zusammenarbeit mit der Bürgerstiftung „Moos hilft“ auch das Strandbad Moos eines erhalten. Damit hat Moos nun fünf öffentlich zugängliche Defibrillatoren. Im Fall eines Herznotfalls soll so umgehend Erste Hilfe geleistet werden können.

Ohne Vorwissen einsetzbar

Das soll mit Geräten wie jenem im Strandbad ohne Probleme möglich sein: „Jeder kann und darf ohne Vorwissen die Geräte einsetzen“, erklärte Johanna Ziegler von der Björn-Steiger-Stiftung bei einem Treffen mit dem Mooser Bürgermeister Patrick Krauss, dem Vorsitzenden der Bürgerstiftung, Stefan Heck, und dem Vorsitzenden der DLRG Moos, Uwe Nehlsen, vor Ort. „Die sind so narrensicher, dass man nichts falsch machen kann.“

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Konkret bedeutet das, dass der Defibrillator akustisch genaue Anweisungen gibt, was im Ernstfall zu tun ist, so Ziegler. Er führe durch die Schritte, fordere etwa zum Anbringen der Elektroden auf, gebe vor, wann der Helfer vor dem Stromstoß Abstand nehmen muss und erkläre, welcher Knopf wann gedrückt wird. Besonders beruhigend: Ein Stromstoß erfolge wirklich erst dann, wenn ein Kammerflimmern gemessen wurde – fälschlicherweise kann also kein Strom fließen, versicherte Johanna Ziegler.

Johanna Ziegler demonstriert, wie ein Laien-Defibrillator eingesetzt wird.
Johanna Ziegler demonstriert, wie ein Laien-Defibrillator eingesetzt wird. | Bild: Marinovic, Laura

Und selbst, wenn kein elektrischer Schock nötig ist, der Defibrillator also kein Kammerflimmern misst, helfe das Gerät. Denn dann leite es durch weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen, gebe etwa mit einem Metronom den Takt vor, in dem eine Herzdruckmassage durchgeführt werden sollte. Das gebe in einer stressigen Notsituation Sicherheit, betonte auch Patrick Krauss.

Zeit bis zum Eintreffen des Rettungswagens überbrücken

Dass der Defibrillator nun zur Verfügung steht, sei wichtig. Denn in 50 bis 70 Prozent der Fälle könne bei einem unvermittelten Herztod das Leben des Patienten gerettet werden, wenn Ersthelfer sofort mit einer Herzdruckmassage beginnen und ein Defibrillator innerhalb von drei Minuten zum Einsatz komme, informierte Ziegler. Doch im ländlichen Raum dauert es laut Bürgermeister Patrick Krauss etwa zehn bis 15 Minuten, bis ein Rettungswagen mit eigenen Defibrillatoren vor Ort ist.

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Neben dem neuen Gerät im Strandbad gibt es in Moos laut Patrick Krauss auch noch im Strandbad in Iznang, im Mooswald und beim Bürgerhaus öffentlich zugängliche Defibrillatoren zu finden. Ein weiterer Defibrillator soll noch in den Mooser Hafen kommen. „Dann haben wir die größten Hotspots“, sagte Krauss. An diesen Stellen herrsche der meiste Publikumsverkehr. Aber der Bürgermeister hat noch weitere Pläne: „Außerdem möchte ich gerne in Weiler und Bankholzen öffentliche Defibrillatoren haben.“ So solle jeder Ortsteil einen erhalten. Allerdings sei noch unklar, wo diese angebracht werden könnten.

Auch Erste-Hilfe-Kurse sind wichtig

Sowohl Patrick Krauss als auch Johanna Ziegler betonen jedoch, dass nicht nur die Defibrillatoren für den Notfall von großer Bedeutung seien. Stattdessen sei es auch wichtig, Erste-Hilfe-Kurse regelmäßig zu wiederholen und damit das Wissen wieder aufzufrischen. „Das gibt einem eine gewisse Sicherheit“, erklärte Patrick Krauss. Er selbst mache eigentlich jedes Jahr, mindestens aber jedes zweite Jahr einen Erste-Hilfe-Kurs. Und auch Johanna Ziegler empfiehlt, mindestens jährlich einen derartigen Kurs zu belegen. Es sei richtig, eine Routine zu haben und die Handgriffe zu kennen.