Die hochsommerlichen Temperaturen lockten am vergangenen Wochenende viele Menschen an den See und in die Strandbäder. Im Strandbad Öhningen trübte ein Unfall die Ferienstimmung. Weil viele Besucher die Rheinstraße zugeparkt hatten, kam ein Krankenwagen nicht durch, um einen verletzten Mann zu betreuen. Doch damit nicht genug.

Badbesucher zeigen wenig Verständnis

Bei dem Versuch den Verkehr zu regeln und so Platz für einen Krankenwagen zu schaffen, wurden die ehrenamtlichen DLRG-Mitglieder von Bad-Besuchern beschimpft und angefeindet. „Eine unserer Kolleginnen ist auch fast von einem Autofahrer mit seinem Fahrzeug angefahren worden“, schildert Armin Soltys, Vorsitzender der DLRG Öhningen die Lage.

Badegäste, die abfahren wollten und wegen des Einsatzes warten mussten, hätten sehr ungehalten auf die Verzögerung reagiert. „Die Stimmung wurde richtig aggressiv“, so Soltys. Verständnis, dass ein Patient mit starken Schmerzen Hilfe brauche, hätte kaum einer gezeigt.

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Während die DLRG wenigstens dem Notarzt Platz schaffen konnte, musste der etwa 60 Jahre alte Mann, der sich beim Schwimmen verletzt hatte, im Bad warten. Laut Soltys hätten ihm die starken Schmerzen sehr zugesetzt und der Mann sei auch kollabiert. „Der Notarzt kam gerade noch rechtzeitig“, sagt Soltys.

Der Krankenwagen kommt nicht mehr durch

Für einen Krankenwagen, um den verletzten Mann abtransportieren zu können, reichte der Platz nicht aus. Laut Soltys waren es an die hundert Fahrzeuge, die im Weg gewesen seien. Zu viele, um sie abschleppen zu lassen. Der Rettungswagen sei daraufhin in den Öhninger Hafen geschickt worden.

Und der Patient wurde von der DLRG mit dem Boot dorthin transportiert, damit er weiter in ein Krankenhaus verlegt werden konnte. „Dies war nicht nur suboptimal, sondern unnötig umständlich, da der Schmerzpatient hier im welligen See natürlich mehr Schmerzen hatte“, macht Armin Soltys auch auf der Facebook-Seite der DLRG Öhningen seinem Ärger Luft.

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Die DLRG Öhningen rief auch die Polizei, die kam und die Situation dokumentiert hatte. Die Besitzer der dort parkenden Fahrzeuge würden demnächst einen Bußgeldbescheid erhalten, kündigte auch der Öhninger Bürgermeister Andreas Schmid an. Das Parkproblem vor dem Öhninger Bad sei ein jährlich wiederkehrendes Problem.

Neue Verkersführung gilt erst ab dem 1. Juli

Ab dem 1. Juli gelte auf der Zufahrtsstraße eine Einbahnstraußenregelung, die das Problem entschärfen soll. Jetzt sei aber dieses sommerliche Wochenende der geänderten Verkehrsführung zuvorgekommen, wie Schmid erklärte. Ob man die Einbahnstraßenregelung noch etwas früher einführen könne, sei ein Thema für eine der nächsten Gemeinderatssitzungen.

Bis jetzt habe man aber noch keine Dauerlösung für das Parkproblem in der Rheinstraße gefunden, sagt Andreas Schmid. Nun überlege die Gemeindeverwaltung, ob man mit baulichen Mitteln wie Zäune oder Absperrungen für etwas mehr Ordnung sorgen könne. Das Hauptproblem sei, dass das letzte Stück zum Strandbad nur ein schmaler Weg sei, der eben schnell zu eng werde, wenn links und rechts auch noch geparkt werde.