Für seine Verdienste um die Wissenschaftskommunikation und den Aufbau des weltweit anerkannten Zentrums für Verhaltensbiologie am Bodensee hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann dem Biologen Prof. Dr. Martin Wikelski den Verdienstorden des Landes zuerkannt. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer überreichte die Auszeichnung am vergangenen Donnerstag in Radolfzell. „Martin Wikelski ist ein Glücksfall für das Land Baden-Württemberg“, betonte Theresia Bauer im Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Radolfzell.
Wikelski ist Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie und Honorarprofessor der Uni Konstanz.
Wesentliches erforscht für Zusammenleben von Mensch und Natur
Seit seiner Berufung an den Bodensee im Jahr 2008 habe sich Professor Wikelski mit mitreißender Begeisterung, einer klaren Vision und unerschöpflicher Ausdauer für den Ausbau der Vogelwarte zu einem eigenständigen Zentrum für die Verhaltensbiologie eingesetzt, berichtete Ministerin Theresia Bauer laut einer Mitteilung des Landesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. „Mit Ihren Forschungen haben Sie wertvolle Erkenntnisse darüber gewonnen, wie Tiere sich auf ihren mitunter langen Reisen orientieren und an ihr Ziel finden. Das ist wesentlich, nicht nur für den Schutz wandernder Tiere, auch für das Zusammenleben des Menschen mit der Natur.“
Theresia Bauer bezeichnete das Icarus-Projekt (International Cooperation for Animal Research Using Space) als Lebenswerk des Wissenschaftlers. „Mit dem ‚Internet der Tiere‘ wollen Sie Klimaveränderungen, Umweltzerstörung, Naturkatastrophen und auch dem Ausbreiten von Infektionskrankheiten auf die Spur kommen. Dabei haben Sie sich von Rückschlägen und sicher auch Zweifeln nicht aufhalten lassen. Und ich bin mir sicher, dass Sie sich jetzt nicht zurücklehnen.“
Solche Forschung und solche engagierten Wissenschaftler brauche es, um die großen Herausforderungen zu meistern wie den Verlust der Biodiversität und den Klimawandel.
Der sichtbarste Biologe des Landes?
Professor Wikelski sei auch ein begnadeter Kommunikator, fuhr die Ministerin laut Mitteilung fort: „Sie haben ein echtes Interesse daran, Ihre Faszination für die Wunder der Natur einem breiten Publikum zu vermitteln.“ Zuverlässig fliege er mit seinem Kleinflugzeug durch deutsche Dokumentationen zum Wanderungsverhalten der Tiere. „Das spricht für die außerordentliche Reputation, die das Institut und Sie persönlich inzwischen haben. Und ich denke, es ist nicht übertrieben zu sagen, dass Sie Baden-Württembergs sichtbarster Biologe sind, der seine Begeisterung für die Natur weitergibt.“
Das in Konstanz und Radolfzell durch Wikelskis unermüdliches Engagement entstandene Zentrum für moderne Verhaltensbiologie habe sich zu einem Anziehungspunkt für immer mehr talentierte Wissenschaftler aus aller Welt entwickelt.