Anfang des vergangenen Jahres ging die vorerst letzte Ausstellung zu Ende, an der der Radolfzeller Künstler Robert Hoch mit seinen konstruktiven Malereien vertreten war. In Riegel am Kaiserstuhl waren die Werke zu sehen. Seit dem – Nichts.
Wegen Corona wurden zahlreiche Ausstellungen und Kunstpreise abgesagt, erzählt Hoch. Spontankäufe habe es im vergangenen Jahr daher keine gegeben, stattdessen habe er derzeit nur Kunden, die ihn schon von früher kennen.
Auch die Gartenausstellung fällt ins Wasser
Im Sommer gab es einen Lichtblick: Im Garten von Ursel Münzberg, Hochs Freundin, die Veranstaltungen koordiniert, sollte gemeinsam mit der Kunsthandwerkerin Gabi Ehrminger eine Ausstellung unter Corona-Bedingungen stattfinden.
Die aufwendigen Planungen hätten schon stattgefunden, doch dann musste auch dieser Termin ausfallen, ausnahmsweise nicht wegen der Pandemie sondern wegen schlechtem Wetter. Immerhin: Finanziell hat das bei Robert Hoch für keinen großen Schaden gesorgt.
Er sei schließlich nicht hauptberuflich Künstler, sondern Gärtner. „Ich lebe nicht von der Kunst, ich lebe für die Kunst“, sagt er. Und immerhin falle mit den Ausstellungen auch viel Arbeit und Aufwand weg.
Es fehlt der Kontakt und die Kritik
Aber ihm fehle der Kontakt und die Interaktion mit den Ausstellungsbesuchern, der Austausch, die Kritik, durch die er sich weiterentwickeln könne. „Das ist eine zweischneidige Sache“, fasst es Ursel Münzberg zusammen. „Ich glaube schon, dass die Kunst davon lebt, sie zu zeigen.“
Einen Vorteil entdecken die beiden an der Krise aber dennoch: Denn weil es durch die fehlenden Ausstellungen sonst keine Möglichkeit gab, sich und die Kunstwerke Interessenten zu präsentieren, widmeten sie sich dem Ausbau ihres Instagram-Accounts und entwickelten Ideen für weitere Möglichkeiten, in der Öffentlichkeit präsenter zu werden.
„Wenn es mehr Ausstellungen gehabt hätte, hätte man das vielleicht noch mehr schleifen lassen“, glaubt Robert Hoch. Und Ursel Münzberg ergänzt: „Das ist eine Chance von Corona.“