Wie hält man die Klepperle richtig? Und wie heißen die ganzen Figuren? Hansele oder Hänsele? Für Kinder können die Grundlagen der Fasnacht anfangs noch verwirrend klingen – wie für alle anderen Fasnachts-Neulinge auch. Um dem entgegenzuwirken, besuchen die Narrizella Ratoldi und Froschenzunft die Schülerinnen und Schüler der Tegginger Schule in Radolfzell. Dabei haben sie das Ziel, den Kindern das Brauchtum etwas näherzubringen sowie die verschiedenen Figuren zu erklären.
„Das klappt am besten, wenn wir persönlich auf die Kinder zukommen“, sagt Sabine Buhl, Mitglied der Hansele-Gruppe. Auf diese Weise könnten sie und die anderen Zunftmitglieder mit den Kindern direkt ins Gespräch kommen, jede Frage rund um die Fasnacht beantworten und den Kindern gleichzeitig auch die Zünfte vorstellen.

Es wird gemeinsam gekleppert
Im Bewegungsraum der Tegginger Schule verteilten die Narren Klepperle an die Kinder, um gemeinsam mit ihnen das Kleppern zu üben. Sabine Buhl bietet selbst Klepperle-Kurse an und weiß, dass Kinder daran in der Regel großen Spaß hätten und dies ihr Interesse an der Fasnacht fördern könne.
Was an der Fasnacht nie zu kurz kommen darf, ist das Schlemmen. Die Mitglieder beider Zünfte hatten aus diesem Grund Süßigkeiten mitgebracht. Die Süßigkeiten verteilten das Schnitzwiiber und der Schuelerbuebe, dargestellt von Mitgliedern der Garde der Narrizella, die am Schmutzigen Dunschtig für die Befreiung der Schüler zuständig sind.
Zum Schluss gab es neben Süßigkeiten ein weiteres Geschenk für die Kinder. Eine von der Narrizella extra für Kinder entworfene Fasnachts-Fibel. Die Holzhauer, die normalerweise für das Fällen und Aufstellen des Narrenbaums verantwortlich sind, verteilten die Ausgaben unter den Kindern.
Eine Fibel mit viel Inhalt
Dort wird alles Wissenswerte rund um die Fasnacht kindergerecht erklärt. Es gibt auch Vorlagen zum Ausmalen und ein Quiz. „Alles, was ihr zu Fasnacht wissen wollt, steht da drin“, sagte Sabine Buhl. Mit der Fibel könnten die Lehrer das Thema Fasnacht auch im Unterricht behandeln.
„Die Kinder lernen so das Brauchtum aus unserer Region kennen“, sagt Friederike Eichelhardt, Lehrerin an der Tegginger Schule, über den Besuch der Narren. Manche von ihnen seien bereits durch die Eltern in die Zünfte eingebunden, andere würden dadurch überhaupt einen Zugang zur Fastnacht erhalten. Vor allem Kinder mit Fluchterfahrung oder Migrationshintergrund würden so die Radolfzeller Fasnacht oft zum ersten Mal erleben.