Das Wasser im Bodensee steigt und steigt. Doch im Gegensatz zu anderen Gemeinden, die am Wochenende zum Teil im Dauereinsatz gegen Hochwasser ankämpfen mussten, sind Radolfzell und die Höri-Gemeinden bislang sehr glimpflich davongekommen. Wie Tobias Oechsle, Kommandant der Radolfzeller Feuerwehr, auf Nachfrage berichtet, hätten die Einsatzkräfte am Wochenende lediglich einmal ausrücken müssen, um einem Bürger Sandsäcke zu liefern.
In Gaienhofen mussten laut Kommandant Peter Jetter nur einmal Wasser im Keller bekämpft sowie ein Baum beseitigt werden, der über eine Straße gestürzt war. Die Öhniniger Feuerwehr musste ebenfalls zu einem vollgelaufenen Keller ausrücken sowie einen Bach umleiten, da dieser ansonsten ein Gebäude zu überfluten drohte, so Kommandant Thomas Renz.

Vorbereitungen werden getroffen
Auch wenn es bislang in Radolfzell und auf der Höri weitestgehend ruhig blieb, sind die Feuerwehren für den Notfall gerüstet. Wie Tobias Oechsle berichtet, habe so etwa die Feuerwehr in Radolfzell noch am vergangenen Freitag Vorbereitungen für ein mögliches Hochwasser getroffen.
So wurde am Freitag unter anderem kontrolliert, wie viele Pumpen und Sandsäcke zur Verfügung stehen, außerdem seien vorsorglich bereits 400 Sandsäcke gefüllt worden. Denn je nach Pegelstand des Bodensees müssten bestimmte Maßnahmen erfolgen.
Den Pegel im Blick behalten
In Radolfzell seien konkrete Maßnahmen zum Schutz von Gebäuden allerdings erst ab einem Pegel von etwa fünf Metern nötig, sagt Tobias Oechsle. Davor werden zum Beispiel die Wiesen an der Karl-Wolf-Straße überflutet oder Radwege müssen gesperrt werden. Das ist bereits geschehen: Wie die Stadt mitteilt, sei am Samstagmorgen der Radweg von Radolfzell nach Rickelshausen im Bereich des dortigen Kreisverkehrs gesperrt, jedoch am Sonntagnachmittag wieder freigegeben worden.
Auch auf dem Radweg zwischen Radolfzell und Böhringen sei am Samstagmittag auf eine Überflutung hingewiesen worden, da dieser vier Zentimeter unter Wasser gestanden habe – seit Montagmorgen sei er aber wieder freigegeben. Dafür sei der Fuß- und Radweg zwischen dem Turnerheim und der Kläranlage am See entlang wegen Wasseransammlungen gesperrt worden.

Die Feuerwehr behalte die Entwicklungen allerdings weiter im Blick, so Tobias Oechsle. „Ab vier Metern wird der Pegel laufend beobachtet“, versichert der Radolfzeller Kommandant. Dieser Wert ist schon lange erreicht: Am Montagnachmittag hatte die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg in Radolfzell bereits 4,47 Meter gemessen.