Im Auftrag der höheren Naturschutzbehörde im Regierungspräsidium Freiburg (RP) hat ein Jäger am Donnerstag, 23. Februar, in der Nähe des Radolfzeller Bahnhofs eine Schwarzkopf-Ruderente erlegt. Der Grund: „Die Schwarzkopf-Ruderente ist natürlicherweise nur in Nordamerika heimisch. In Europa gefährdet diese Art die gefährdete heimische Weißkopf-Ruderente, indem sie sie aus ihren Brutgebieten verdrängt und sich auch mit ihnen paart“, erläutert Biologe Malte Bickel vom RP in einer Mitteilung.
Der Abschuss sei mit den örtlichen Jägern, Ornithologen und der Polizei eng abgestimmt worden. Es sei auch den Ornithologen vor Ort ein wichtiges Anliegen, die Schwarzkopf-Ruderente aus dem Verkehr zu ziehen.
Schwarzkopf-Ruderenten dürfen nicht gehalten werden
Malte Bickel geht davon aus, dass der abgeschossene Vogel aus einem privaten Haushalt entflohen ist. Dabei sei es gesetzlich verboten, Schwarzkopf-Ruderenten zu halten. „Leider wissen das die wenigsten Wasservogelzüchterinnen und -züchter“, so Bickel. Wenn sie Fragen haben, könnten sie sich an die höhere Naturschutzbehörde im RP wenden, die dafür die Mailadresse invasivearten@rpf.bwl.de eingerichtet habe.
Wie das Regierungspräsidium weiter mitteilt, ist die Schwarzkopf-Ruderente nach Verordnung der EU als invasive Art eingestuft. Das bedeutet, dass sie einheimische Arten gefährdet. Die höhere Naturschutzbehörde im RP sei verpflichtet, der Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten gegenzusteuern. Bickel betont, dass auch die Jäger ihre Verantwortung für den Naturschutz sehr ernst genommen hätten, wofür er sich besonders bedanke.

Auch andere invasive Arten am Bodensee
Bei der mittlerweile getöteten Schwarzkopf-Ruderente handelt es sich nicht um das einzige Tier, das als invasive Art heimische Lebewesen am Bodensee bedroht. Bereits seit Jahrzehnten sorgen verschiedene Arten für Probleme. Mit am bekanntesten ist die Quagga-Muschel, aber auch Krebse, die Chinesische Wollhandkrabbe und die Donau-Schwebegarnele sind unerwünscht, haben sich aber längst im Bodensee angesiedelt.