Erika Melsbach

Obst einkochen ist meist Saisonarbeit. Den Rest des Jahres über kann man sich dann über die Ergebnisse freuen. Frisches Obst ist das ganze Jahr über zu haben, Birnen, Äpfel, und vor allem Südfrüchte.

Anders ist es bei den Beerenfrüchten, den Erdbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren. Diese gibt es nur für kurze Zeit. Einmachen ist in diesem Fall eine lohnende Gepflogenheit. Das Selbermachen macht Spaß, und die Familie teilt dieses Vergnügen beim Verkosten.

Durch neue Zutaten variieren

Das Selbstgemachte hat immer den Reiz des Besonderen. Wenn man schon Routine hat, kann man auch etwas variieren: zum Beispiel mit Rum in der Birnenkonfitüre, Zimt im Apfelgelee oder Orangenlikör in der Erdbeermarmelade.

Konfitüren findet man meist auf dem Frühstückstisch. Dort bilden sie den freundlichen Auftakt für die erste Mahlzeit des Tages. Sogar Morgenmuffel greifen lieber zum Hörnchen und Butterbrötchen, wenn Konfitüre, Marmelade oder ein Gelee bereit stehen.

Konfitüre oder Marmelade?

Konfitüren entstehen aus Früchten, die unzerteilt oder kleingeschnitten in Zuckersirup gekocht werden. Marmeladen sind Zubereitungen aus unzerteilten kleinen – oder in Stücke geschnittenen großen – Früchten, die mit dem Zucker, in dem man sie hat ziehen lassen, eingekocht werden.

Die vorbereiteten Früchte lässt man über Nacht in Zucker ziehen. Am anderen Tag werden sie gekocht und zwar so lange, bis ein auf einen Teller gefallener Tropfen sofort fest wird. Gelees dagegen sind mit Zucker eingekochte und dabei leicht verfestigte Fruchtsäfte. Ihre Erstarrung wird durch das pflanzliche Pektin bewirkt, eine stärkeähnliche Substanz.

Rezepte von Nostradamus?

Das erste Lehrbuch über Konfitüren erschien im Jahre 1555; als Autor gilt Michel de Nostredame, bekannter unter dem Namen Nostradamus. Diesen kennt man eher durch Weissagungen, die ihm mehr Ehre einbrachten. Nostredame war jedoch ein wahrer Künstler darin, orientalische Rezepte, die über Italien und Spanien nach Frankreich kamen, dem dortigen Geschmack anzupassen.

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Berühmt ist sein Rezept für ein Gelee aus Kirschen, das „so durchsichtig und rot ist wie ein reiner Rubin“. Lange Zeit blieben die süßen Köstlichkeiten das Vorrecht der Reichen, denn Zucker war teuer. Erst durch die Entdeckung der Zuckerrübe wurde Zucker allgemein erschwinglich. Von diesem Zeitpunkt an fanden Zuckerwaren größere Verbreitung.