Es ist ein Projekt, das die Radolfzeller Innenstadt attraktiver und übersichtlicher machen soll – und so einiges kostet: Die Stadt möchte das Fußgängerleitsystem, das mithilfe von Schildern die Richtung zu Sehenswürdigkeiten und Anlaufstellen weist, überarbeiten und erneuern. Mit den Plänen setzte sich Ende des vergangenen Jahres bereits der Verwaltungs- und Finanzausschuss auseinander.
Die Rede war damals von Kosten in Höhe von rund 178.800 Euro. Doch die Stadt wird diese nicht alleine stemmen müssen. Denn sie erhält für die Modernisierung und Ergänzung des touristischen Wegleitsystems in der Innenstadt 103.239 Euro Förderung vom Land. Das geht aus einer Pressemitteilung aus dem Büro der Landtagsabgeordneten Nese Erikli (Grüne) hervor.
Förderzusage war ausschlaggebend
Dass die Stadt Fördergelder nutzen möchte, um das Projekt umzusetzen, hatte sie schon 2024 angekündigt. Tatsächlich steht und fällt die Modernisierung des Leitsystems damit: Das Vorhaben sollte nur dann Realität werden, wenn das Land die Kosten zu 60 Prozent übernimmt.
Regina Brüsewitz, Geschäftsführerin der Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell GmbH, bestätigt die Förderzusage und erklärt, wie es nun in Radolfzell weitergeht. Sobald der offizielle Förderbescheid vorliege, werde man dem Gemeinderat eine Detailplanung vorlegen.
Was soll verbessert werden?
Das neue Beschilderungssystem in der Radolfzeller Innenstadt soll an rund 20 Standorten zu finden sein. Gleichzeitig sind an relevanten Ausgangspunkten wie Parkplätzen oder dem Busbahnhof Übersichtspläne angedacht. Um die neue Beschilderung vor Vandalismus zu schützen, soll eine spezielle Beschichtung zum Einsatz kommen, dank der Aufkleber oder Farben leicht entfernt werden können.
Gleichzeitig soll das Informationssystem, über das Gäste und Einheimische über Veranstaltungen, Einrichtungen, Ausstellungen und besondere Aktionen informiert werden, erneuert werden. Aktuell kommen Plakatschaukästen zum Einsatz, künftig sollen sie durch zwei digitale Stelen ersetzt werden. Geplant sind ein einseitiger Bildschirm am Seetorplatz und beidseitige Bildschirme am Seemaxx. Auch die Stelen sollen vor Vandalismus geschützt werden, dafür sollen eine Pulverbeschichtung zum Einsatz kommen und die Stelen versichert sowie gewartet werden.
Wichtige Einnahmequelle für Radolfzell
Wie es in der Mitteilung aus dem Büro Erikli weiter heißt, sind Tourismus und Gastgewerbe zentrale Wirtschaftsfaktoren für Radolfzell und die gesamte Bodenseeregion. „Allein durch den Tourismus wird jährlich ein Bruttoumsatz von 1,8 Milliarden Euro in der Bodensee-Hegau-Region generiert. Die wirtschaftlichen Effekte reichen dabei weit über dieses Gewerbe hinaus“, erklärt die Abgeordnete.
Insgesamt stelle das Land rund 16,08 Millionen Euro aus dem diesjährigen Tourismusinfrastrukturprogramm für 36 kommunale Vorhaben in ganz Baden-Württemberg bereit.