Wie viel kann und soll das 1200-jährige Stadtjubiläum im kommenden Jahr kosten? Darüber wurde in der Vergangenheit schon mehrfach diskutiert, zum Teil wurden die hohen Kosten auch kritisiert. Im Oktober 2024 stimmte der Gemeinderat mehrheitlich für eine Variante, die rund 1,2 Millionen Euro an Gesamtausgaben vorsieht. Die Ausgaben der Stadt wurden mit 530.460 Euro gedeckelt, etwa über Sponsoren und Fördergelder soll es 670.000 Euro an Einnahmen geben.

Doch dabei schon eingeplante 125.000 Euro Förderung über die Baden-Württemberg-Stiftung fallen weg. Denn der Förderantrag der Stadt wurde abgelehnt. Der ursprüngliche Plan geht nun also nicht mehr auf.

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Allerdings geht die Stadt derzeit nur von 100.000 Euro Defizit aus. Denn man rechne mit 25.000 Euro Mehreinnahmen über das Sponsoring, erklärt Nina Herzog, die das Projekt Stadtjubiläum leitet. Bis zum 20. März seien bereits 344.150 Euro als Einnahmen über Sponsoring vertraglich festgeschrieben, zudem gebe es Ankündigungen für weitere Sponsorengelder. Insgesamt plant die Stadt mit 485.000 Euro Einnahmen auf diesem Weg.

Welche Folgen hat das Defizit?

Doch ein Defizit bleibt, darauf muss die Stadt reagieren. „Die Ausgaben werden angepasst“, erklärt Nina Herzog die Konsequenz. Und das vor allem in zwei Bereichen: Bei den geplanten Veranstaltungen können 52.000 Euro eingespart werden – allerdings ohne, dass Programmpunkte gestrichen werden müssen. Und das Marketing-Budget wird um 46.410 Euro reduziert, etwa weil eine eigentlich geplante Pressereise wegfällt. Das Stadtjubiläum werde aber dennoch sowohl innerhalb, als auch außerhalb Radolfzells beworben. „Nach außen hin wird es nicht so spürbar“, sagt Nina Herzog zusammenfassend zum fehlenden Budget.

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Was sich definitiv nicht reduzieren soll, ist das Budget für die geplanten Bürgerprojekte, für die 100.000 Euro an Fördergeldern bereit stehen. Und noch etwas wird sich nicht ändern: „Die Eigenmittel der Stadt sind gedeckelt, da ändert sich nichts mehr“, betont Nina Herzog. Mehr eigenes Geld soll die Stadt also trotz Förderabsage nicht ausgeben. Weniger allerdings auch nicht. „Die Stadt bringt ihren Teil“, sagt Bürgermeisterin Monika Laule. Schließlich wolle man das Stadtjubiläum gemeinsam mit Sponsoren umsetzen und nicht diese den Großteil alleine tragen lassen.

„Die Eigenmittel der Stadt sind gedeckelt, da ändert sich nichts mehr“, sagt Nina Herzog, Leiterin des Projekts Stadtjubiläum.
„Die Eigenmittel der Stadt sind gedeckelt, da ändert sich nichts mehr“, sagt Nina Herzog, Leiterin des Projekts Stadtjubiläum. | Bild: Marinovic, Laura

Sollte es unerwartet doch mehr Einnahmen geben als aktuell eingeplant, würde damit daher auch das Programm erweitert und nicht der Eigenanteil der Stadt reduziert werden. Denn die Stadt will künftig noch neue Förderanträge stellen.

Programm wird konkret, denn Zeitplan ist eng

In den kommenden Monaten stehen noch einige Entwicklungen rund um das Stadtjubiläum an. Bis Oktober wird die Sponsoring-Akquise fortgesetzt, zudem steht eine detailliertere Planung des Jubiläums an. Und im Herbst soll der Gemeinderat über den finalen Finanzplan und das damit einhergehende Programm entscheiden.

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Mit den Vorbereitungen für das Programm hat die Stadt schon begonnen. „Wir müssen jetzt einfach loslegen“, sagt Nina Herzog, um den Zeitplan überhaupt einhalten zu können. So hat zum Beispiel schon die Suche nach einer Musikerin oder einem Musiker begonnen, die oder der den offiziellen Jubiläumssong der Stadt singen soll. „Die Rückmeldungen sind wirklich toll“, berichtet Herzog. Innerhalb der ersten Woche seien bereits sechs Bewerbungen eingegangen. Bis zum Herbst soll das Lied produziert werden.

„Wir sind froh, dass trotz der Kürzung das Jubiläum gebührend gefeiert werden kann“, erklärt SPD-Stadträtin Derya Yildirim.
„Wir sind froh, dass trotz der Kürzung das Jubiläum gebührend gefeiert werden kann“, erklärt SPD-Stadträtin Derya Yildirim. | Bild: Jarausch, Gerald

Viele Rückmeldungen zu den Bürgerprojekten

Und nicht nur zum Jubiläumssong gibt es schon einige Rückmeldungen. Auch bei den Bürgerprojekten haben sich schon einige Gruppen beworben. Noch bis Montag, 31. März, können Ideen eingereicht werden und schon jetzt sind die Anträge so zahlreich, dass das angedachte Budget überschritten werden würde. 18 seien es bis zum 25. März gewesen. Wer schlussendlich die Zusage bekommt, darüber soll eine Jury bis zum 1. Juni entscheiden.

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Bei der Stadt ist die Freude über die eingereichten Ideen schon groß: „Sie sind super vielfältig“, berichtet Nina Herzog. Auch aus den Ortsteilen seien Ideen dabei, außerdem seien Schulen, Kindergärten und Vereine beteiligt.