In Radolfzell gibt es kaum einen Verein, eine Schule, einen Kindergarten und eine kulturelle oder soziale Einrichtung, die nicht durch die Erika und Werner Messmer-Stiftung gefördert wurde. Und auch in der gesamten Region hat die Stiftung des Paares Messmer ihre Spuren hinterlassen. Jetzt konnte das 25-jährige Bestehen der Messmer-Stiftung gefeiert werden. „Werner Messmer wollte, dass seine Stiftung nützlich ist – nicht nur für Radolfzell, sondern für die gesamte Region“, fasste die Stiftungsratsvorsitzende Sabine Adam den Wunsch des Stifters zusammen.

Im Milchwerk hatte sich dazu viel Lokalprominenz versammelt. Neben dem Stiftungsvorstand bestehend aus der Stiftungsratsvorsitzende Sabine Adam und den beiden Vorständen Arnulf Heidegger und Petra Bialoncig war auch die Tochter der Stifter, Cornelia Messer, gekommen.
Auch Bettina Gräfin Bernadotte mit ihrem Gatten Philipp Haug von der Insel Mainau wollten dieses Jubiläum mitfeiern. Gekommen waren zudem Vertreter des Gemeinderates, der Stadtverwaltung und aller Vereine und Institutionen, die von der Messmer-Stiftung mit einer Förderung bedacht wurden.

Die Bilanz der Förderung durch die Messmer-Stiftung kann sich durchaus sehen lassen. Stiftungsvorständin Petra Bialoncig gab einen kleinen Einblick in die Zahlenwelt. Angefangen hatte alles im Jahr 1998, als Werner Messer mit einem Grundstockvermögen von 2 Millionen Deutsche Mark die Stiftung gründete.
Knappe 25 Jahre später, am 31. Dezember 2022 betrug das Grundstockvermögen beeindruckende 44,6 Millionen Euro. Viel Geld, mit dem im Namen der Stifter viel Gutes getan werden konnte.

Anfänglich seien Summen im Rahmen von 10.000 bis 30.000 Euro pro Ausschüttung verteilt worden. Mittlerweile würde die Stiftung zwischen 800.000 und einer Million Euro verteilen können, rechnet Bialoncig vor. Seit 1998 habe die Stiftung, einschließlich dieses Monats, rund 7,5 Millionen Euro ausgeschüttet.
Bei der Verteilung des Geldes würden 40 Prozent der Summe für Bildung, Wissenschaft und Forschung investiert und 60 Prozent für Sport, Soziales und Kultur. Seit der Gründung vor 25 Jahren seien 2300 Projekte unterstützt worden.

Und ganz aktuell bei der Ausschüttung im Mai seien 156 Projekte mit einer Gesamtsumme von 813.170 Euro bedacht worden. „Sie alle im Saal können auf diese Beträge stolz sein“, so Petra Bialoncig. Denn ohne die Kreativität und das Engagement der Einzelnen, die sich um eine Förderung bemühen, könne auch die Stiftung nicht erfolgreich sein. Und: „Geförderte und Förderer sind stets auf Augenhöhe“, so die Stiftungsvorständin.
Stiftung ermöglicht Extras, die über Pflicht hinausgehen
Es war nicht nur ein Abend, um auf den großen Erfolg der Stiftung zurückzublicken, sondern vor allem, um Danke zu sagen. Ulrike Heller, Schulleiterin des Friedrich-Hecker-Gymnasiums, sprach stellvertretend für alle Schulen, die von der Messmer-Stiftung profitiert haben. Und sie räumte gleich mit einem Vorurteil auf, die Stiftung übernehme das, was der Schulträge eigentlich leisten müsse: „Mit der Stiftung können wir all das ermöglichen, was über die Pflicht hinausgeht“, so Heller.

Das seien Kooperationen mit anderen Institutionen oder dem Handwerk, außerschulische Experten oder Workshops, sowie Ausflüge und Material für Projekte, die über den Lehrplan und die Schule hinausstrahlen würden. Ulrike Heller lobte auch die unkomplizierte Zusammenarbeit mit der Stiftung und die einfache, digitale Antragstellung.
Bedeutung könne kaum in Worte gefasst werden
Oberbürgermeister Simon Gröger hob in seiner Rede die Bedeutung der Stiftung für die Stadt hervor und lobte das zurückhaltende, nachhaltige und überlegte Handeln des Stiftungsvorstandes. „Was die Stiftung für Radolfzell bedeutet, kann kaum in Worte gefasst werden“, so Gröger.

Als Beweis der vielseitigen Tätigkeit der Messmer-Stiftung waren Vertreter verschiedener Vereine und Institutionen eingeladen, einen Einblick zu geben. Auf der Bühne waren der Boxclub Radolfzell, der Verein VFK Eiche, der FC Radolfzell und der Hegau Sportverein. Es tanzte die Mädchentanzwerkstatt des SBBZ Haus am Mühlebach in Mühlhausen-Ehingen. Von der Zeller Kultur führte die Handpuppe Edgar von Wolf, gesprochen von Hilke Hantel, durch die kulturelle Förderung der Stiftung.
Krönender Abschluss war der Auftritt des Projektorchesters, welcher aus Mitgliedern aller 13 Musikvereine bestand, die Unterstützung von der Messmer-Stiftung erhalten hatten. Auf der Bühne fanden sich also Vertreter der Stadtkapelle Radolfzell, Musikvereine aus den Ortsteilen und auch Blasmusikgruppen wie der Froschenkapelle, der Holzhauermusik und Narrenmusik. Werner Messer war Zeit seines Lebens ein großer Blasmusik-Liebhaber. Ihm wurde auch ein Stück gewidmet mit dem Titel „Vivenda“ von Wim Laseroms. Dieses und noch mehr gab der Projektchor Werner Messmer zum Besten.