Darauf hat nicht nur die Aachtalgemeinde Rielasingen-Worblingen gewartet, sondern auch die Feuerwehren im gesamten Kreisgebiet: Nach einer langen Zeit der Planung und Diskussion hat der Landkreis nun den Bauantrag für die dringend benötigte Atemschutzübungsanlage (ASÜ) eingereicht. Der Gemeinderat hat einstimmig sein Einvernehmen erklärt und die notwendigen Befreiungen bezüglich der örtlichen Bauvorschriften erteilt.

Standort wird das ehemalige Hupac-Gelände östlich der Etzwiler Bahn und südlich der Kreisstraße K6158 Richtung Überlingen am Ried sein. Für die Übungsanlage und das ihr benachbarte neue Feuerwehrhaus der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr, das sich gerade im Bau befindet, wurde in diesem Gewerbegebiet das Sondergebiet „Feuerwehr“ ausgewiesen.

Standort im Sondergebiet Feuerwehr

Das Hauptgebäude der ASÜ wird 40 Meter lang, 13 Meter breit und knapp zehn Meter hoch sein. Neben dem Aus- und Fortbildungsbetrieb in der ASÜ, sowie der Heißausbildung am Brandcontainer soll hier auch die allgemeine Feuerwehrausbildung stattfinden, sowie die Aus- und Fortbildung des Führungsstabs. Im Erdgeschoss befinden sich Übungs-, Umkleide- und Betriebsräume, im Obergeschoss weiterhin Schulungs-, Büro-, Lager- und Technikräume.

Ein Lageplan veranschaulicht die Ausmaße der künftigen Anlage.
Ein Lageplan veranschaulicht die Ausmaße der künftigen Anlage. | Bild: Drees&Sommer/Landkreis Konstanz/SK-Grafik

Das Gebäude ist mit einer extensiven Dachbegrünung, einer Fotovoltaikanlage und einer Fassadenbegrünung geplant. Ein kleineres Nebengebäude erhält ebenfalls eine Fassadenbegrünung und Fotovoltaik auf dem Dach. Die Fassadenbegrünung sei ein absoluter Mehrwert im Vergleich zu der ursprünglich auch dort vorgesehenen Dachbegrünung, erklärte Reinhard Zedler (SPD) in der Ratssitzung. Und Jana Akyildiz (Grüne) jubelte: „Mir geht das Herz auf: Eine Holzfassade, Fotovoltaik und Fassadenbegrünung.“

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Die Fassade allerdings erschien den meisten Räten auf den ersten Blick ungewöhnlich: Werkstoff soll hier vorverkohltes Holz sein. Es gilt als langlebig und pflegeleicht. Die Farbe ist dunkel, die örtlichen Bauvorschriften sehen eigentlich helle Töne vor – die Befreiung davon wurde erteilt. Der 12 Meter lange und 2,5 Meter breite Brandcontainer wird weiter südlich aufgestellt werden. Die Nutzungszeiten werden eingeschränkt, mit Rücksicht auf die umliegende Bebauung wird es keine Nutzung bei Nacht geben. Eventuell werde die Übungsanlage irgendwann um ein Service-Gebäude erweitert. Aktuell ist allerdings geplant, dass die Feuerwehr Rielasingen-Worblingen die Wartung der Atemschutzgeräte übernimmt. Die Baukosten für die ASÜ bezifferte Landrat Zeno Danner auf dem wenige Tage vor der Ratssitzung statt gefundenen Kreisfeuerwehrtag als nahe bei 10 Millionen Euro liegend.