Der ausverkaufte Herrenacker zeigte sich am Donnerstag bei schönstem Sommerwetter zunächst entspannt. Drei deutsche Bands standen auf dem Programm: die Songwriterin Luna, der Sänger und Songwriter Clueso und die Hip-Hop-Legenden Die Fantastischen Vier. Luna startet eher ruhig und mit Tiefsinn, Clueso sorgte für Stimmung und die Fantastischen Vier drehten dann richtig auf.

Der Herrenacker, ein Platz mitten in der Schaffhauser Altstadt, hat als Festivalort mit historischer Kulisse einen besonderen Charme. Wenn dann noch das Wetter und die Musik passt, steht einem besonderen Konzertabend nichts mehr im Weg.

Von wegen Küken: Luna überzeugt

„Ich bin ja hier das Küken, später spielen die Legenden“, erklärte Songwriterin Luna bescheiden. Grund zur Bescheidenheit hatte die 20-jährige Newcomerin nicht: Texte, Stimme, Musik, alles stimmte. Sie habe ihren Song „Verlierer“ in ihrem Kinderzimmer auf TikTok hochgeladen und keine Ahnung gehabt, was das auslöst. Jetzt steht sie auf der Bühne ihrer ersten Festivalsaison und lieferte eine überzeugende Show ab.

Luna bleibt authentisch und überzeugt auch ohne Firlefanz.
Luna bleibt authentisch und überzeugt auch ohne Firlefanz. | Bild: Weiß, Jacqueline

Sie ist eine Sängerin, die authentisch rüberkommt und etwas zu sagen hat. Bei einem jüngeren Publikum dürfte sie allerdings noch besser ankommen – das Durchschnittsalter der Besucher entsprach auf dem Herrenacker wohl eher dem der Fantastischen Vier, die schon seit Ende der 80er-Jahre rappen.

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Clueso animiert zum Mitmachen

Den Songwriter und Rapper Clueso schloss das Publikum dann schnell in sein Herz. Der bekennende und sympathische Erfurter animierte zum Mitmachen. Eine Anekdote über ein Zusammentreffen mit Udo Lindenberg und seine Cover-Version von Lindenbergs „Cello“ brachte ihm dann endgültig alle Sympathien ein. Gut, dass sein Opa Horst an ihn geglaubt hat, obwohl er gern mal aus der Reihe tanzte.

Clueso ohne Schirm aber mit Charme und dafür mit schicker Jacke (war aber zu heiß).
Clueso ohne Schirm aber mit Charme und dafür mit schicker Jacke (war aber zu heiß). | Bild: Thomas Hain

Egal ob „Flugmodus“, „Neuanfang“ oder „37 Grad im Paradies“, das Publikum hatte Spaß an seinem Auftritt und folgte bereitwillig der Aufforderung des Liedes „Du musst tanzen“.

Fanta 4 sind eine Urgewalt

Die Fantastischen Vier sind nicht nur deutsche Hip Hopper der ersten Stunden, sondern auch eine Urgewalt. Schon nach den ersten Takten singen und tanzen die Fans mit und verwandeln den Platz in einen Hexenkessel. Es ist, als hätten die Zuschauer nur auf Fanta 4 gewartet, um richtig loslegen zu können.

„Hallo Schaffhausen“: sagen Fanta 4 (von links) mit Smudo, Thomas D, Michi Beck und And.Ypsilon.
„Hallo Schaffhausen“: sagen Fanta 4 (von links) mit Smudo, Thomas D, Michi Beck und And.Ypsilon. | Bild: Thomas Hain

Reden müssen die Frontmänner Thomas D, Smudo und Michi Beck nicht viel, die Fans in Schaffhausen sind eh gut drauf. Ein kleines Zwiegespräch untereinander und mit dem Publikum über eine Rolle Klopapier und Corona – davon hätten die Schweizer ja kaum was gemerkt – als humoreske Einlage und ein „Seid ihr gut drauf?“ reicht den Fans. Die Band feiert in diesem Jahr ihren 33. Geburtstag, war zum ersten Mal vor sieben Jahren in Schaffhausen und kommt wahrscheinlich gern wieder.

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Die Musik von Fanta 4 spricht für sich. Dabei sind es vor allem die alten Lieder, bei denen die Menge abgeht. Egal ob „MfG – Mit freundlichen Grüßen“, „Tag am Meer“, „Was geht“ oder „Sie ist weg“: Die Zuhörer sind sichtlich begeistert. Es ist eine Party, die – wenn es nach den Fans ginge – nicht zu Ende geht. Die Fanta 4 dürfen am Schluss auch nicht ohne Zugabe gehen.

SÜDKURIER-Gewinnerin: „Abend war ein Erlebnis“

Gabriele Kühnle aus Singen hat bei der Aktion „SÜDKURIER öffnet Türen“ den Eintritt für das Konzert gewonnen und durfte zudem hinter die Kulissen des Festivals schauen. „Das war sehr interessant und ein echtes Erlebnis. Vielen Dank“, berichtet sie danach. Die Gruppe besuchte die Star-Lounge, durfte auf die Bühne und die Instrumente der Bands sehen.

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Beim Konzert selbst begeisterten sie vor allem Clueso und die Fantastischen Vier. „Clueso war schon super, aber die Fantastischen Vier waren einfach genial“, sagte sie. Sie lobt die tolle Atmosphäre auf dem Herrenacker und die gute Stimmung. Insgesamt fand sie das Festival sehr gut organisiert, An- und Abfahrt funktionierten problemlos.