Wohin entwickelt sich der Strompreis gerade auch für das produzierende Gewerbe? Diese Frage stand im Mittelpunkt beim Branchenausschuss der deutschen Aluminiumindustrie. Das Gremium tagte jüngst bei der Constellium in Singen, die Gewerkschaft IG Metall hatte eingeladen.
Die Veranstaltung habe bei Betriebsräten des Geschäftszweigs aus ganz Deutschland großen Anklang gefunden, erklärte Nadine Weber von der IG Metall Singen und Friedrichshafen-Oberschwaben in einer Pressemitteilung. Während des Treffens sei der Industriestrompreis neben der nachhaltigen und verlässlichen Versorgung mit einer ausreichenden Menge an Strom in Deutschland besonders wichtig gewesen, erklärte Weber weiter. Insbesondere für die energieintensiven Industrien wie die Aluminiumproduzenten stehe viel auf dem Spiel. „Wir brauchen in Deutschland eine sichere, wettbewerbsfähige und möglichst nachhaltige Energieversorgung“, wird Bernhard Widmann, Betriebsratsvorsitzender der Constellium GmbH, in der Pressemitteilung zitiert. Die Strompreise in Deutschland seien so hoch wie in kaum einem anderen Land. Deshalb seien Beschäftigte dieser energieintensiven Industrie besorgt um die Zukunft der Unternehmen im globalen Wettbewerb. „Die Kolleginnen und Kollegen aus der Aluminiumindustrie machen einen guten und wichtigen Job, da der Werkstoff Aluminium mit seinen Anwendungsmöglichkeiten unverzichtbar für die Digitalisierung, Energie- und Mobilitätswende ist“, wird Frederic Striegler, Geschäftsführer der IG Metall Singen, zitiert.
Der Strukturwandel hin zu einer nachhaltigen Industrie in Deutschland und in Europa hänge maßgeblich vom Aluminium ab, da sind sich alle Experten einig. „Wir setzen uns dafür ein, dass das auch in Zukunft so bleibt“, so Volker Consoir vom Vorstand der IG Metall, zuständig für die Aluminiumindustrie. „Wir wollen, dass hier an den Standorten bei uns künftig möglichst grünes Aluminium klimafreundlich produziert wird und dass die dafür notwendigen Investitionen hier in Deutschland erfolgen und die Arbeitsplätze der Zukunft hier entstehen und gesichert werden. Das wird nur gelingen, wenn die Bundesregierung für einen fairen, international wettbewerbsfähigen Strompreis sorgt.“ Wegen der steigenden Energiepreise setze sich die IG Metall seit Monaten massiv dafür ein, dass die Menschen in Deutschland entlastet werden, heißt es in der Pressemitteilung. Um Arbeitsplätze zum Beispiel in der Aluminiumindustrie zu sichern, ist jetzt ein weiterer Schritt für einen fairen Industriestrompreis nötig.