Sie sollten Graffiti, Wildpinkeln oder Lärmbelästigung eindämmen: Vor etwas mehr als drei Jahren ging in Singen der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) an den Start. Er wurde gegründet mit der Absicht, für mehr Ordnung und auch Sicherheit in der Stadt zu sorgen. Ist das eingetreten? Inzwischen sind immerhin fünf Menschen bei dem Dienst beschäftigt, der mitunter auch als Stadtpolizei bezeichnet wird.
Und das sind die Mitarbeiter auch. Denn im Unterschied zu Gemeindevollzugs-Mitarbeitern hat der KOD polizeiliche Befugnisse, darf etwa Personen kontrollieren oder Platzverweise aussprechen und in dem Zusammenhang auch Bußgelder verhängen. Nach etwas mehr als drei Jahren fällt die Bilanz der Stadtverwaltung positiv aus: „Die bisherigen Erfahrungen mit der Arbeit des KOD sind sehr gut“, schreibt der städtische Pressesprecher Stefan Mohr auf Anfrage.
Die Mitarbeiter seien inzwischen bekannt und könnten deutlich mehr Bürgeranliegen vor Ort „klären und befrieden als vor der Einführung des KOD“. Zwei Kollegen aus der ursprünglichen Besetzung seien jetzt noch dabei, zwei seien mittlerweile aus persönlichen Gründen zu Arbeitsstellen gewechselt, die näher an ihrer Heimat liegen, schreibt der städtische Pressesprecher. Und die fünfte Stelle sei erst nachträglich geschaffen worden.
Ob sich das Sicherheitsgefühl der Menschen positiv verändert hat, könne man nur mit einer qualifizierten Studie feststellen, so Mohr. Die Menschen in Singen würden die Arbeit des KOD aber sehr schätzen, das gehe aus den Rückmeldungen hervor, die im Rathaus eingehen.
Gemeinsam Auto-Poser und -Tuner kontrolliert
Die Aufgabenteilung mit der Landespolizei beschreibt der Stadtsprecher so, dass in vielen Fällen keine Polizeistreife mehr hinzugerufen werden müsse: „Der KOD entlastet die Landespolizei bei kleinen Ordnungsstörungen“, schreibt Mohr. Andererseits würden die städtischen Ordnungskräfte auch Sachverhalte bei der Polizei melden, die sonst unentdeckt geblieben wären. Aus Sicht der Stadtverwaltung sei die Zusammenarbeit von KOD und Polizei daher „für alle Seiten gut und gewinnbringend“.
Im Sommerhalbjahr waren beispielsweise beide, Landespolizei und Kommunaler Ordnungsdienst, an den Kontrollen der Poser- und Tuning-Szene in der Singener Südstadt beteiligt, wie die Stadtverwaltung schon früher mitgeteilt hat.
Es sei denn auch keine Änderung am Konzept des KOD geplant, heißt es nun in der aktuellen Stellungnahme: „Weiterentwicklungen werden unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und finanziellen Mittel erfolgen.“ Genaue Einsatzzahlen vermeldet die Stadtverwaltung nicht und verweist auf einen ausführlichen Bericht über die Arbeit des KOD im Gemeinderat. Diesen soll es in der Sitzung des Gremiums am Dienstag, 22. Oktober, geben, man werde detailreich über die bisherige Arbeit des KOD informieren. Der Beginn der Sitzung ist für 16 Uhr im Ratssaal des Singener Rathauses angekündigt.