Bohlingen Seit Jahrhunderten machen sich Christen gemeinsam auf den Weg, um Gott ein Stück nahe zu kommen. Die Bohlinger Wallfahrt auf historischem Weg am Schienerberg bis nach Schienen ist eine von wenigen Pilgerreisen im westlichen Bodenseegebiet, die noch nach alter Tradition gefeiert wird.
Am Sonntag, 6. Juli, wollen die Gläubigen im Aachtal wieder auf dem Stationenweg nach Schienen pilgern, nachdem vergangenes Jahr der steile Bergweg infolge eines Unwetters unpassierbar gewesen ist. Der Ursprung dieser Einkehr geht bis ins Jahr 1876 zurück, als eine Bohlinger Bürgerin den Bau eines Kreuzweges am Schienerberg stiftete. Auf diesem Pfad pilgerten die Gläubigen dann 100 Jahre lang regelmäßig am Kreuzfreitag nach Christi Himmelfahrt zum Gottesdienst in die Wallfahrtskirche St. Genesius nach Schienen. In den 1970-er Jahren geriet die Wallfahrt in Vergessenheit, bis die Bürger in Bohlingen diese alte Tradition wieder mit Leben erfüllten.
Im Jahre 2004 wurde der steile Waldweg mit den kunstvollen 14 Kreuzwegstationen von ehrenamtlichen Helfern und Sponsoren in einer beispielhaften Gemeinschaftsaktion neu errichtet. Nach Fertigstellung der Aktion beteiligten sich im Juli 2004 fast 250 Pilger an der Wallfahrt nach Schienen. Diese Tradition wird seitdem jedes Jahr aufs Neue begangen.
Am Sonntag treffen sich die Wallfahrer um 8.30 Uhr an der ersten Station des Pilgerweges am Waldrand des Schienerberg, rund 700 Meter oberhalb der Hittisheimerstraße in Bohlingen. Um 10 Uhr werden die Wallfahrer an der Schrotzburgkapelle von einer Abordnung aus Schienen empfangen, mit dem Musikverein Bohlingen geht es dann in einer feierlichen Flurprozession hinunter nach Schienen.
Der Wallfahrts-Gottesdienst in der Kirche St. Genesius, unter Mitwirkung des Bohlinger Kirchenchores, beginnt um 11.15 Uhr. Danach bewirten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Schienen die Gäste mit dem Wallfahrtsessen, dazu gibt es Unterhaltung mit der Musikkapelle Bohlingen.