Neuer Anlauf für die neue Mitte im Singener Ortsteil Beuren an der Aach: Bei einer Bürgerversammlung hat die Stadtverwaltung überarbeitete Pläne für das Projekt vorgestellt. Das Thema beschäftigt die Verantwortlichen indes schon länger. Bereits vor drei Jahren gab es entsprechende Pläne. Da der damalige Investor abgesprungen ist, gibt es nun eine neue Variante, bei der Anregungen der Bürger eingearbeitet wurden. Dafür muss nun rasch ein neuer Investor oder Bauträger gefunden werden.

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Bei einer Bürgerversammlung stellte Thomas Mügge, Leiter des Fachbereichs Bauen bei der Singener Stadtverwaltung, den rund 35 anwesenden Bürgern die aktuellen Pläne vor. An dem vor drei Jahren vorgestellten Nutzungskonzept für Mehr-Generationen-Wohnen hat sich nichts geändert. Einzig die Randbebauungen aus Reihenhäusern und Blockbebauung wurden auf dem Grundstück vertauscht. Dies wurde vor allem gemacht, damit der alte Baumbestand auf dem Gelände erhalten werden kann.

Auf diesem Gelände ist die „neue Mitte Beuren“ geplant. Im Hintergrund das alte Feuerwehrgerätehaus mit Storchennest.
Auf diesem Gelände ist die „neue Mitte Beuren“ geplant. Im Hintergrund das alte Feuerwehrgerätehaus mit Storchennest. | Bild: Susanne Gehrmann-Röhm

Insgesamt entstehen auf der Fläche von rund 3300 Quadratmetern zwischen Kindergarten/Schule und Rathaus voraussichtlich 43 Wohneinheiten für etwa 127 Bürger. „Das neue Konzept wurde mit dem Ortschaftsrat abgestimmt und die Anregungen der Bürger wurden aufgenommen“, sagte Oberbürgermeister Bernd Häusler. Im Entwurf von September 2020 waren es noch 47 Wohneinheiten für 136 Bewohner gewesen.

In der ersten Planung sollten im südlichen Teil des Geländes acht Reihenhäuser entstehen. Nun sind es noch sieben Reihenhäuser, die auf dem Plan an die nördliche Seite des Grundstücks an die Eichbühlstraße rücken. In dem Block mit Geschosswohnungen, die nun am südlichen Grundstücksrand geplant werden, ist auch eine ambulant betreute Wohngruppe für zwölf Senioren geplant, außerdem im Erdgeschoss behindertengerechter Wohnraum in sieben Wohneinheiten.

Bei einer Bürgerversammlung in der Curana Halle erfahren die Bürger Neues über das Projekt „Neue Mitte Beuren“.
Bei einer Bürgerversammlung in der Curana Halle erfahren die Bürger Neues über das Projekt „Neue Mitte Beuren“. | Bild: Susanne Gehrmann-Röhm

Dazu kommen im ersten und zweiten Obergeschoss noch je 14 Wohneinheiten. „Maximal ein Drittel der Wohnungen soll als Eigentumswohnungen verkauft werden, außerdem auch die Reihenhäuser“, sagte Thomas Mügge. Die restlichen Wohnungen sollen vermietet werden.

Im neuen Anlauf sind mehr Parkplätze vorgesehen

Auch bei den Stellplätzen hat sich etwas verändert. Ursprünglich sollte es 47 Stellplätze in der Tiefgarage geben. Nun werden insgesamt – inklusive Tiefgarage – 65 Stellplätze entstehen, da auch an der Espenstraße sowie vor den Reihenhäusern noch Stellplätze geschaffen werden. „Das kurze Parken von Eltern, die ihre Kinder zur Schule oder zum Kindergarten bringen, wird weiterhin möglich sein“, unterstrich Thomas Mügge.

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Das alte Feuerwehrhaus hinter dem Rathaus soll zum Bürgercafé umgebaut werden. Aktuell hat dort der Narrenverein Buronia seinen Narrenschopf. Doch hier ist bereits eine Lösung gefunden worden. „Wir hatten vor ein paar Tagen Gespräche mit der Stadt und bekommen ab dem 1. September Räume mietfrei von der Stadt zur Verfügung gestellt“, sage Peter Koger, zweiter Vorsitzender des Narrenvereins Buronia, gegenüber dem SÜDKURIER. „Mit der Lösung sind wir sehr zufrieden“, so Koger. Ortsvorsteher Stephan Einsiedler ist ebenfalls froh, dass der Narrenverein nun eine neue Bleibe bekommt. Auch das Storchennest, das seit vielen Jahren auf einem alten Schlauchmast bei dem alten Feuerwehrgerätehaus steht, soll erhalten bleiben.

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Ex-Ortsvorsteher findet: „Jetzt sehen die Pläne besser aus“

„Ich finde das gesamte Projekt sehr gut“, sagt der Vorsitzende des Bürgervereins Walter Veser. Besonders gefalle ihm der Ansatz für ein Mehrgenerationenleben im Kern von Beuren. „Das Bürgercafé werden wir nicht wie ein professionelles Café betreiben können. Aber für Treffen von Senioren wird es sehr gut geeignet sein“, so Veser.

Dieses Gebäude, das früher von der Feuerwehr genutzt wurde, wird zum Bürgercafé umgebaut. Das Storchennest soll erhalten bleiben.
Dieses Gebäude, das früher von der Feuerwehr genutzt wurde, wird zum Bürgercafé umgebaut. Das Storchennest soll erhalten bleiben. | Bild: Susanne Gehrmann-Röhm

Adolf Oexle, der von 1990 bis 2014 Ortsvorsteher in Beuren war, findet den neuen Entwurf sehr gut. „Bei der ersten Vorstellung kam ja schon etwas Unmut auf. Jetzt sehen die Pläne besser aus“, findet Oexle. Ihm wäre es allerdings lieber gewesen, man würde das alte Feuerwehrgerätehaus den Vereinen insgesamt überlassen. „Der Gemeinderat und der Ortschaftsrat wollten das Bürgercafé. Dies kann dann ja auch multifunktional genutzt werden“, sagte OB Bernd Häusler. Angedacht ist auch eine Möglichkeit für Car-Sharing.