Singens Feuerwehrkommandant Mario Dutzi hat ab sofort drei Stellvertreter. Darauf hat sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig geeinigt. Für die Wehr bedeutet dies eine Neuerung, denn bisher hatte Dutzi mit Kai Olbrich lediglich einen Stellvertreter. Dieser wurde bei der Hauptversammlung im Januar offiziell verabschiedet. Warum Olbrich allerdings nicht mehr im Feuerwehrdienst ist, hinterlässt Fragezeichen. Vor allem eine Frage kursiert in Singen: Was sind die Gründe für die vorzeitige Trennung vom bisherigen stellvertretenden Kommandanten?

Kai Olbrich war laut städtischer Pressestelle seit Frühjahr 2015 als stellvertretender Kommandant in Singen im Amt. Damals wurde er zum ersten Mal ins Amt gewählt, in den Folgejahren wurde er immer wieder bestätigt. Dass Olbrich nun nicht mehr als Stellvertreter von Dutzi fungiert, habe laut Pressesprecher Stefan Mohr gesundheitliche und berufliche Gründe. „Kai Olbrich hat selbst um das Ausscheiden gebeten“, so Mohr weiter. Olbrich war als ehrenamtlicher Feuerwehrmann tätig, so wie die Mehrheit der Einsatzkräfte.

Aus einem mach drei

Künftig werden es drei ehrenamtliche Stellvertreter für den hauptamtlichen Kommandanten sein. Bereits im Januar hatten sich die Mitglieder der Singener Feuerwehr auf Daniel Guénin als ersten, Stefan Schüttler als zweiten und Thomas Jäckle als dritten Stellvertreter geeinigt. Der Gemeinderat folgte dieser Empfehlung nun einstimmig. Alle wurden für die Dauer von fünf Jahren gewählt. „Die Stellvertreter treten dann in Kraft, wenn der Kommandant abwesend ist“, schildert Kommandant Mario Dutzi. Das sei hauptsächlich im Einsatzdienst der Fall.

Zudem bekommen die Abteilungen Bohlingen und Hausen an der Aach neue Spitzen: Frederik Kolb wurde zum Abteilungskommandanten für Bohlingen bestellt und Dennis Böttinger als sein Stellvertreter, Patrick Schmid ist Abteilungskommandanten für Hausen an der Aach und Tobias Völkel sein Stellvertreter. Auch ihre Amtszeit beträgt fünf Jahre.

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Laut Pressesprecher Stefan Mohr hänge die Anzahl von drei Stellvertretern auch mit der stetig steigenden Anzahl an Einsätzen der Feuerwehr zusammen. „Allein die Anzahl der Einsätze sowie die Aufgabenvielfalt lassen es sinnvoll erscheinen, dass sich die Freiwillige Feuerwehr Singen in der Führung breiter aufstellt. Zudem gibt es viele Termine, bei denen die Anwesenheit der Feuerwehr erforderlich ist.“

So viele Einsätze wie noch nie

Ein Blick in die Einsatzstatistik gibt ihm Recht: 2024 verzeichnete die Singener Feuerwehr ein Rekordjahr. Zu insgesamt 757 Einsätzen musste sie ausrücken, was eine nochmalige Steigerung gegenüber dem bereits einsatzintensiven Jahr 2023 bedeute. Damals mussten die Einsatzkräfte zu 701 Alarmierungen ausrücken. Den größten Aufwand hat 2024 der Gefahrstoffeinsatz am 16. Mai erfordert, wo aufgrund des Auftretens eines zunächst nicht bekannten chemischen Reizstoffes die Innenstadt über mehrere Stunden quasi abgeriegelt war .

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Aus dem Gemeinderat gab es ob der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr nur lobende Worte. „Es ist großartig, dass es Menschen gibt, die uns ehrenamtlich im Ernstfall retten“, sagte Kirsten Brößke (FDP). Deshalb sei es auch wichtig, dass die Einsatzkräfte gut ausgestattet seien.