Kulinarische Spezialitäten aus der Ukraine gaben schon im Foyer der Stadthalle einen Vorgeschmack, mit dem Auftritt von „Lisapetny Battalion“ entfachte sich auf der Bühne dann ein Feuerwerk der ukrainischen Volkskultur. Bekannt in der ganzen Ukraine begeisterte die Trachten-Folklore-Gruppe auch das Singener Publikum. Mit viel Humor erzählen sie in ihren Lieder vom täglichen Leben in einem kleinen Dorf in der Ukraine. Die Gruppe bezeichnet sich selbst als Volksliedtheater, in farbenfrohen Folklore-Trachten schmetterten die sieben Frauen ihre Lieder geradezu ins Publikum. Das Benefizkonzert hatte der im Januar gegründete Ukrainische Verein organisiert, der Erlös kommt einem Krankenhaus in der Zentralukraine zugute.

Die Amateurgruppe „Lisapetny Battalion“, übersetzt „Fahrrad-Bataillon“ – in der Ukraine sind viele mit dem Fahrrad unterwegs – wurde im Jahr 1992 in einem Dorf in der westlichen Ukraine gegründet. Als Gewinner eines Talent-Wettbewerbs im Fernsehen hat sich die Gruppe die Bezeichnung „echte Stars aus dem Volk“ bis heute bewahrt. Mit natürlicher Präsenz, viel Humor und einem Schuss Ironie erzählen die Mitglieder in ihren Liedern vom Leben mit Gartenarbeit, Tieren und der Liebe in einem kleinen Dorf in ihrer Heimat. Für deutschsprachige Besucher, die die ukrainischen Texte nicht verstehen konnten, bot der temperamentvolle Auftritt der Frauen auch optisch ein Erlebnis. Allen voran Nataliya Falion, die zwischen den Liedern mit Gesten und ausdrucksstarker Mimik auch kurze Geschichten erzählte.

In der ganzen Ukraine bekannt und beliebt, lockte „Lisapetny Battalion“ auch in Deutschland und der Schweiz lebende Ukrainer in die Stadthalle. Unter den rund 450 Gästen in der Überzahl, machten auch die Ukrainer diesen Abend zu einem Erlebnis. Ihre Begeisterung und Zustimmung zu den Liedtexten und Geschichten brachten sie nicht nur durch herzlichen Applaus zu einzelnen Episoden zum Ausdruck: Blumensträuße wurden auf die Bühne gereicht und auch ein Brot, in der Ukraine eine wichtige Geste, um „Herzlichen Dank“ zu sagen.

In der Begrüßung auch in deutscher Sprache dankte Evgenij Starchak als Vorsitzender des Ukrainischen Vereins allen, die dazu beigetragen, über 8000 Menschen aus der Ukraine als neue Einwohner hier aufzunehmen. „Wir haben hier eine einzigartige Gastfreundschaft erfahren, der Landkreis hat enorm viel geleistet, damit sich die Leute hier zuhause fühlen können“, dankte Starchak auch der Stadt Singen, die eine besondere Beziehung zur Ukraine über die Partnerschaft mit Kobeljaki geknüpft habe. Es bestehe die Hoffnung auf ein Ende des Krieges, um das Land wieder aufbauen zu können.

„Der Ukrainische Verein bringt sich sehr aktiv und umtriebig ein“, hob Bürgermeisterin Ute Seifried in ihren Grußworten der Stadt das große Engagement des Vereins hervor. Ein Beispiel dafür war eine Cheerleader-Gruppe zum Auftakt des Abends, die Olena Pleschakova im Stadtturnverein Singen ins Leben gerufen hat und trainiert. Ihre Tochter Katerina Pleschakova ist mehrfache Europameisterin im Cheerleading und gab mit einer kurzen Vorstellung einen Einblick in diese Sportart.

Mehr Bilder vom Auftritt im Internet unter: http://www.sk.de/11562526