Für die Stadt Singen war das Jahr 2024 ein ereignisreiches – und startete mit einem finanziellen Schlag in die Magengrube. Die Stadt musste 2024 rund 23 Millionen Euro an Gewerbesteuer zurückerstatten. Aufgrund der angespannten Haushaltslage wurden Maßnahmen verschoben oder vorerst ganz auf Eis gelegt. Aufgeschoben wurden beispielsweise die ökologische Neugestaltung der Knöpfleswies und die Erweiterung der Ganztagsschule an der Bruderhofschule. Auch die neue Tourist-Info, die in den ehemaligen Räumen des Sport Schweizer ziehen sollte, wird erst einmal nicht kommen.

Dennoch wurden auch einige Großprojekte realisiert oder auf den Weg gebracht. So ist die Alpenstraße beim Finanzamt gründlich saniert worden und fügt sich nun optisch dem Herz-Jesu-Platz an. Außerdem wurde mit dem Neubau des Kindergartens an der Radolfzeller Straße beim Hohentwiel-Stadion begonnen. Der Kindergarten-Neubau soll drei Gruppen mit insgesamt 75 Kindern über drei Jahren (Ü3) aufnehmen können. Die Baukosten für das Projekt liegen bei rund 2,1 Millionen Euro zuzüglich des Abbruchs.

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Auch die neue Scheffelhalle ist 2024 in die Höhe gewachsen. Im September konnte bereits Richtfest gefeiert werden. 2024 war für die Stadt Singen aber auch ein besonderes Jahr, denn 1899 bekam die Stadt unterm Hohentwiel die Stadtrechte – und hat somit ihr 125-jähriges Jubiläum gefeiert. Das ganze Jahr über hat es hierzu Veranstaltungen gegeben.

Wechsel in der Kommunalpolitik

Die Kommunalwahl im Juni hat, wie in anderen Gemeinden auch, für Veränderungen im Gemeinderat gesorgt. Das Gremium musste sich von einigen Mitgliedern verabschieden, erstmals ist die AfD mit drei Parteimitgliedern im Singener Gemeinderat vertreten.

Schlechte Nachrichten gab es auch von Bürgermeisterin Ute Seifried. Nachdem sie seit Anfang des Jahres 2024 mit den Folgen einer Corona-Erkrankung zu kämpfen hat, sieht es nicht so aus, als könnte sie ins Singener Rathaus zurückkehren. „Trotz Reha und der intensiven Bemühungen meiner Ärzte ist bisher keine Verbesserung meines Gesundheitszustandes eingetreten, die es mir aktuell erlauben, in das Rathaus zurückzukehren“, erklärte Seifried im vergangenen Oktober.

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Im Juni wurde der Hegau schließlich von einem Unwetter mit Starkregen und Überflutungen heimgesucht, das vor allem in Singen nicht nur für Chaos gesorgt, sondern auch Spätfolgen hatte. Das zeigt sich etwa am Beispiel der Färbe: Das Starkregenereignis hatte innerhalb einer halben Stunde die gesamte Einrichtung des Kneipentheaters mit Gastronomie zerstört und konnte lange nicht genutzt werden. Ein Spielwarengeschäft im Einkaufszentrum Cano konnte erst nach einer umfassenden Sanierung im Herbst wieder eröffnen.

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Kein Sommer ohne Hohentwielfestival! Das beliebte Musikereignis auf dem Hontes zog auch 2024 viele Fans auf den Singener Hausberg. Kurz vor Jahresende trifft eine Nachricht die Stadtbewohner besonders hart: Die Stadt setzt das Burgfest 2025 aus, weil die kommunalen Finanzen die Kosten von etwa 500.000 Euro nicht hergeben. Das Hohentwielfestival besteht somit nur aus Freiluft-Konzerten – die jedoch nicht auf dem Hausberg, sondern auf dem Rathausplatz stattfinden werden.

Von Schließungen und Neueröffnungen

2024 war aber auch ein Jahr der Wechsel, Schließungen und Neueröffnungen. Die Central-Apotheke in der Singener Innenstadt hat für immer geschlossen, ebenso die Depot-Filiale in der August-Ruf-Straße. Wie es mit den beiden Leerständen weitergeht, ist noch unklar.

Im traditionsreichen Gasthaus Kreuz neben der Gems wird künftig keine gehobene Gastronomie mehr serviert: Nach fünf Jahren hat Küchenmeister Sebastian Kopitzki, der das Gasthaus von der Stadt pachtete, Insolvenz angemeldet. Nach über 90 Jahren müssen sich die Singener von der Traditions-Metzgerei Ribler verabschieden. Auch Andreas Auer hat seine Traditionsbäckerei zum Jahresende geschlossen.

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Die Gastronomie- und Handelslandschaft bereichern seit 2024 unter anderem das Bekleidungsgeschäft Olymp und Hades, das Backhaus Mahl sowie das Brauhaus Barfüßer. Ein Wechsel zum Jahresende gab es auch im Cano-Einkaufszentrum: Berat Ahmetoglu hat die Leitung des Cano von Kitty Molnar übernommen.