Singen Das gab es bisher noch nie: Zum Stadtlauf zugunsten der Lebenshilfe Hegau Bodensee waren 1.273 Anmeldungen eingegangen. In der Mühlenstraße gab es kaum ein Durchkommen, von der Brücke zum Stadtgarten bis zum Restaurant Kreuz wartete die Menschentraube auf den Startschuss. „Wir sind bedingt trainiert, aber voll motiviert, wir laufen zum Spaß und für einen guten Zweck“, sagte Sabrina Roll vom Team der Firma Takeda, die zum ersten Mal und mit mehr als 120 Teilnehmenden dabei war.
„Wir sind begeistert, dass wir so viele Menschen erreicht haben, die für einen guten Zweck laufen“, freute sich Jenny Brecht, Geschäftsführerin der Lebenshilfe. Der Vorstand hatte gehofft, die 1000er-Marke zu knacken, nun wurden die Erwartungen sogar noch übertroffen. Mit dabei waren wieder Läufer und Läuferinnen der Firmen Maggi, Cowa, Constellium, Amcor, des Caritas-Verbands und die sportlichen Mitarbeitenden der Volksbank – Die Gestalterbank als Hauptsponsor. Und auch neue Gruppen liefen mit. Eine Gruppe von der Uni Konstanz und eine vom Krankenhaus in Stockach seien zum ersten Mal mitgelaufen, erläuterte Brecht und wies darauf hin, dass auch noch spontane Meldungen eingingen.
Um Leistung geht es beim Stadtlauf nicht, es konnte wieder gejoggt und gewalkt, gemütlich gegangen oder gerollt werden. Vom Altenheim St. Anna hatte sich eine 40-köpfige Seniorengruppe in ihren Rollstühlen auf den Weg durch den Stadtgarten gemacht, vertreten waren auch rollende Senioren aus der Stiftung Liebenau. Auch Familien mit Nachwuchs waren mit dabei. „Julian möchte drei Runden laufen“, so Anja Lindemann aus der Gruppe der Firma Elgo. Sie war sich sicher, dass der Sechsjährige das schaffen würde. Patrick Kümmel läuft schon seit zehn Jahren mit, gut verpackt im Jogger gehen seit dem vergangenen Jahr auch seine drei- und sechsjährigen Söhne mit auf die Strecke. „Wir sind ganz privat hier“, sagte Edeltraut Benitz und verriet, dass sie und die Schwiegermutter Marlies Horvath der Fanclub ihrer Tochter Kathrin seien, die mit der gemeinsamen sechsjährigen Enkelin Anne auf die Strecke ging.
„Schön, dass ihr alle da seid“, begrüßte Moderator Michael Fleiner die Hobbyläufer und Profis. Besonders freute ihn, dass er den Marathon-Europameister Richard Ringer aus Unteruhldingen für den Lauf gewinnen konnte. Nach dem Startschuss durch Oberbürgermeister Bernd Häusler setzte sich die Menschtraube bestens gestimmt in Bewegung. Hansjörg Reichert, Vorsitzender der Lebenshilfe, war hocherfreut: „Es ist wunderbar, hier kommen Menschen aus allen Gesellschaftsschichten zusammen.“ Gute Stimmung herrschte auch bei den Zuschauern, mit seiner unterhaltsamen Moderation trug auch Michael Fleiner wieder dazu bei.
„Laufend mithelfen“ – nach diesem Motto hatte sich das Altenheim St. Anna auf den Stadtlauf 2025 gut vorbereitet. Mit knapp 40 Teilnehmern im Rollstuhl sowie Fußgängern mit und ohne Rollator, ging es an den Start. „Die grüne Farbe, die sich durch das St. Anna zieht, wurde auch beim Stadtlauf in Form von Sonnenbrillen, Taschen und Polo-Shirts durch unsere Teilnehmer umgesetzt. Schon der Weg zur Lebenshilfe durch die Stadt war für alle ein Highlight“, berichtete Brigitte Ammelounx vom Sozialdienst der Pflegeeinrichtung und richtete einen Dank an die zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Helfer.