Im Mai dieses Jahres berichtete der SÜDKURIER über den aus Singen stammenden David Biller, einem Medieninformatiker, der mit seinem Team in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ einen Deal abschließen konnte. Aber wie ist es nach der Sendung mit dem Startup-Unternehmen weitergegangen?

„Wir haben coole News“, verrät Alexandra Kammer aus dem Aivy-Team. „Unser Startup hat am 2. August eine Millionenfinanzierung abgeschlossen. Das ist mehr als doppelt so viel wie das Investment der Löwen!“

Unkonventionelle Karriere-App mit Spielfaktor

Bei Aivy dreht sich alles um die Passung von Talenten zum Job: Die App dient Jobsuchenden ihr Profil zu erstellen und mit kleinen Spielen ihre beruflichen Stärken herauszufinden. Im Gegenzug können Unternehmen ihre Anforderungsprofile für offene Stellen konkretisieren, um Nutzende der App mit den passenden Positionen anzusprechen. Die dazugehörige Software nutzen Unternehmen in der Personalauswahl und beim Gestalten ihres Talentmanagements.

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Mit diesem unkonventionellen Konzept konnte das Team die Löwen Carsten Maschmeyer und Dagmar Wöhrl schnell überzeugen und es kam ein Deal über 450.000 Euro für 20 Prozent der Anteile zustande. Jedoch platzte die Zusammenarbeit nach den Dreharbeiten fürs Fernsehen.

Löwen sahen andere Meilensteine als die Gründer

Aivy-Geschäftsführer Florian Dyballa erklärt, dass es trotz der wertschätzenden und professionellen Zusammenarbeit mit den Löwen letztendlich unterschiedliche Vorstellungen bei der konkreten Ausgestaltung der Meilensteine gegeben hätte. Auch wenn man bei Aivy die Ratschläge der Löwen-Investoren bei dem Produkt umgesetzt hätte, sei man letztendlich getrennte Wege gegangen.

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Nun freuen sich die Aivy-Entwickler über einen neuen Deal, der mehr als doppelt so hoch ist. Man habe eine größere Zahl an Investorinnen und Investoren für ihre Idee gewinnen können, darunter einige namhafte. „Wir sind stolz, dass eine Vielzahl von erfahrenen Menschen an uns glauben und uns unterstützen“, so Alexandra Kammer.

App hat schon 68.000 Nutzer

Die Anzahl von Nutzern der App liege bei mittlerweile 68.000 und es wurden gut 345.000 Spiele absolviert. Gefragt, wie es nun mit Aivy weitergeht, antwortet Alexandra Kammer: „Noch besteht unser Team aus zehn Leuten. Wir wollen nicht den Fehler begehen und gleich expandieren, sondern nachhaltig und mit Bedacht in den Schlüsselpositionen, die wir brauchen, wachsen.“

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Ein Mekka für Gründer? Der Kreis Konstanz muss sich nicht verstecken

Alexander Vatovac ist bei der IHK Hochrhein-Bodensee für Existenzgründung zuständig.
Alexander Vatovac ist bei der IHK Hochrhein-Bodensee für Existenzgründung zuständig. | Bild: Herbert Weniger/IHK Hochrhein-Bodensee

Alexander Vatovac ist Geschäftsführer für den Bereich Existenzgründung Unternehmensförderung der IHK Konstanz und gibt Tipps.

Herr Vatovac, wie viele Unternehmen wurde im vergangenen Jahr im Kreis Konstanz gegründet?

Insgesamt wurden im Jahr 2021 im Landkreis Konstanz rund 950 Unternehmen gegründet. Davon sind circa 200 Kapitalgesellschaften, also eine GmbH, UG, usw.

Welche Fördermöglichkeiten haben Existenzgründer in der Region?

Neben den gängigen öffentlichen Fördermöglichkeiten von Bund und Land, die auch in anderen Regionen zur Verfügung stehen, gibt es im Landkreis Konstanz zahlreiche Anlaufstellen für Startups und Gründerinnen sowie Gründer. Dies reicht von der zielgerichteten Beratung über Mentoring und Vernetzung bis hin zum Angebot von vergünstigten Gewerbe- und Büroräumen. Vergleicht man die Angebote in der Region Konstanz mit bekannten Hotspots für Startups und Unternehmensgründungen, muss man sich nicht verstecken. Im Gegenteil: Die Nähe zur Schweiz und Österreich mit den bestehenden Netzwerken sind ein zusätzlicher Vorteil.

Was sind die häufigsten Fehler bei der Existenzgründung?

Die Umsatzerwartungen werden branchenübergreifend zu positiv gesehen. Unwägbarkeiten auf dem Mark oder innerhalb der Branchen gibt es immer. Fehlende Markttests führen dazu, dass man erfolgreich am Kunden vorbeiplant. Auch die Kapitalrücklage wird häufig zu knapp kalkuliert.