Viele Bahnreisende mussten sich am Donnerstagabend, 22. August, am Singener Bahnhof in Geduld üben. In den Anzeigen auf den Bahnsteigen war gegen 18 Uhr von einem Feuerwehreinsatz auf der Strecke die Rede, zwischenzeitlich waren alle Gleise gesperrt und es konnte kein Zug ein- oder ausfahren. Das hatte Auswirkungen etwa auf den Seehas zwischen Engen und Konstanz, aber auch auf die Schwarzwaldbahn, die derzeit in Baden-Baden statt Karlsruhe startet und bis nach Konstanz fährt.

Singens Feuerwehrkommandant Mario Dutzi berichtet auf SÜDKURIER-Nachfrage noch während des Einsatzes, dass es sich vermutlich nur um eine heißgelaufene Bremse an einem Güterzug handle.

Zahlreiche Bahnfahrgäste strandeten am Singener Bahnhof.
Zahlreiche Bahnfahrgäste strandeten am Singener Bahnhof. | Bild: Arndt, Isabelle

Allerdings habe es leichte Rauchentwicklung gegeben. Mehrere Personen hätten das am Bahnübergang in der Schaffhauser Straße bemerkt und sich bei der Feuerwehr gemeldet, sagte Dutzi am Tag nach dem Einsatz. Es habe auch kleinere Flammen gegeben, die vermutlich von Farbe im Radbereich herrührten, nicht von der eigentlichen Bremse, so der Feuerwehrkommandant. Für den Zug selbst und die Umgebung habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden.

Der Güterzug sei dann noch in den Singener Bahnhof gefahren, wo die Feuerwehrleute die Lage überprüfen konnten. Kurz nach 18 Uhr waren an der Julius-Bührer-Straße mehrere Einsatzfahrzeuge zu sehen, außerdem der betroffene Güterzug. Bis das Löschfahrzeug eingetroffen ist, habe sich die Rauchentwicklung bereits erledigt gehabt, so Dutzi.

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Daher gab es auch rasch Entwarnung: Die Züge konnten gegen 18.15 Uhr wieder durch den Singener Bahnhof fahren. Die Verspätungen auf der Strecke zwischen Singen und Konstanz waren allerdings noch für eine Weile spürbar, Fahrgäste hatten an ihrem Ziel mindestens 30, eher 60 Minuten Verspätung. Und der betroffene Güterzug sei vorerst im Bahnhof geblieben, das habe die Feuerwehr mit dem Nofallmanager der Bahn abgesprochen, sagte Mario Dutzi.

Vollsperrung für die Sicherheit

Der Grund für die umfassende Sperrung der Gleise im Singener Bahnhof liegt laut dem Feuerwehrkommandanten in der Sicherheit der Einsatzkräfte: „Wenn ein Feuerwehreinsatz am Gleis ist, sperrt die Bahn erst einmal alle Gleisbereiche.“

Schon nach kurzer Zeit habe man die Gleise eins bis vier aber wieder freigeben können, weil klar wurde, dass die Einsatzkräfte dort nicht tätig werden müssen. Gleis fünf sei dann kurz darauf freigegeben worden.

Ein Feuerwehreinsatz am Singener Bahnhof legte am Donnerstag, 22. August, gegen 18 Uhr den Zugverkehr kurzzeitig lahm. Hier der Blick ...
Ein Feuerwehreinsatz am Singener Bahnhof legte am Donnerstag, 22. August, gegen 18 Uhr den Zugverkehr kurzzeitig lahm. Hier der Blick auf die Einsatzfahrzeuge in der Julius-Bührer-Straße. | Bild: Arndt, Isabelle

Dutzi sagt auch: „Feuerwehrleute werden für Einsätze am Gleis geschult.“ Und: Der Strom im Fahrdraht müsse im Wesentlichen dann abgeschaltet werden, wenn ein Einsatz in die Höhe gehe. Dann müssten die Leitungen aber auch geerdet werden, damit keine Blindspannung die Feuerwehrleute gefährde.